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Wissen ist Macht

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Das Streben nach Wissen ist als natürliche Anlage in uns allen

Das Streben nach Wissen ist als natürliche Anlage in uns allen. Der junge Mensch verbindet damit wohl den Erwerb materieller Güter, der Streber will Ruhm und Ehre, und erst im Alter rücken Gesundheit, Verstehen und Vertrauen in den Vordergrund.

Der Wunsch nach mehr Lebensqualität durch Bildung war wohl im grosselterlichen Handwerker-Haushalt nicht ausschlaggebend für die Anschaffung der kostbaren, goldgeprägten Brockhausbände. Sie befanden sich denn auch im Salon, in diesem Raum, der nur für Festlichkeiten und bei Einladungen benutzt wurde. Die aus dem 19.Jhd. stammende Enzyklopädie war allerdings wirklich „für die gebildeten Stände“ gedacht. Aber sie wirkten auch gut als Dekoration.

In meiner Funktion als Schulkommissionsmitglied referierte ich einst vor einer Schülerschar zum Thema liebste und wichtige Bücher. Mein Mitbringsel stammt aus dem Jahre 1950, umfasst auf 1990 Seiten 38000 Stichwörter, 2700 Illustrationen und 62 ein- und mehrfarbige Bildtafeln und Schaubilder. Dieses Knaurs Lexikon mit vielen Gebrauchsspuren erntete in der Google-gewohnten Schar Heiterkeit.

Später hat mich an der Arbeitsstelle das Nachschlagewerk Pschyrembel fasziniert. Wohl eher war’s dieser aussergewöhnliche Name des Verfassers, als der medizinische Inhalt.

Natürlich lässt uns die Verbundenheit mit der geistigen Welt das Leben in seiner ganzen unerschöpflichen Fülle auskosten. Es ist aber tröstlich zu wissen, dass das nicht nur durch Bildung erreicht werden kann. Phantasie ist eine herrliche Gabe. Auch Anerkennung ist eine Triebkraft. Die Erkenntnis der wahren Werte ist nicht nur dem Intellektuellen offen. Ich denke da an den Schafhirten, der in meiner Jugend seine Herde durch unser Land führte. Sein Mutterwitz, seine Herzensbildung, sein Interesse an allem, waren beeindruckend.

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