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Wie wichtig gute Raumluft in Heimen ist- Erfahrungen aus der COVID-19-Krise

Autoren: Dr. Thomas Meyer, Leiter Wissenschaft terzStiftung, und Werner Adler, Chief Business Development Officer, Condair Group AG

Eine korrekt installierte und gut gewartete Klimaanlage entfernt Viren aus der Atemluft und transportiert sie aus dem Gebäude. Solange die Anlage in Betrieb ist, hat sie unter diesen Voraussetzungen einen luftreinigenden Effekt in dem Sinn, dass viel weniger Krankheitsüberträger sich darin befinden. Über dieses Thema hat die terzStiftung zuletzt mehrere Beiträge im terzMagazin veröffentlicht. Publikationen, die sich mit Klimaanlagen befassten, die wegen Funktionsmängeln die Luft austrockneten und die Aerosol-Übertragung eher begünstigten, hatten im Jahr der Covid-19-Krise häufig den Eindruck hinterlassen, nur geöffnete Fenster könnten das Mittel der Wahl sein, um keimfreie Atemluft zu erhalten. Chancen und Gefahren technischer Anlagen wurden in den Medien zum Teil kontrovers diskutiert.

Die terzStiftung hat in einer telefonischen Befragung ermittelt, inwieweit sich die Branche der Alters- und Pflegeheime bereits mit Raumluft als Hygienefaktor auseinandergesetzt hat. Hierzu zählten das Bewusstsein für die Virenverbreitung, der Stellenwert von Raumluft gegenüber sonstigen Hygienemassnahmen, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und die Frage nach künftigen Investitionen in diesem Bereich.

Im Zeitraum Oktober bis Mitte November 2020 haben wir dafür 20 telefonische Interviews mit Entscheidungsträgern in Alters- und Pflegeheimen in der Deutschschweiz geführt. Die Interviews wurden mit Hilfe eines Leitfadens geführt, der 32 «offene» Fragen enthielt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ.

 «Wellness statt Hygiene» – Die Bedeutung guten Geruchs

Im Ergebnis der Befragung zeigt sich, dass gute Luftfeuchtigkeit in erster Linie mit Wohlfühlfaktoren verbunden wird und das Problembewusstsein im Hygienebereich noch weniger fortgeschritten ist. Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die Verbreitung von Viren ist daher weniger treibend bei der Auseinandersetzung mit Raumluftqualität. Hier hat auch die aktuelle Krise wenig verändert. Im Folgenden sind Kernerkenntnisse zusammengefasst:

Die Mehrzahl der Entscheidungsträger hat sich stark oder etwas mit der Frage nach Raumluft-Qualität befasst. Die meisten Gesprächspartner setzen jedoch Luftqualität mit gutem Geruch oder Duft gleich, was für das Wohlergehen einen hohen Stellenwert geniesst, andererseits aber das Thema nicht erschöpft. So verfügen zahlreiche Heimbetriebe etwa über eigene «Geruchs-Beauftragte», die Quellen schlechten Geruchs beseitigen und mit Hilfe von Duftsprays ersetzen.

Wenige hingegen verstehen Luftfeuchtigkeit als grundlegendes Hygienethema. Luftfeuchtigkeit wird oftmals als rein saisonales Problem wegen der Trockenheit im Winter gesehen und im Stellenwert nicht höher angesetzt als sonstige Hygiene-Massnahmen. Für einen Grossteil der Befragten ist der Stellenwert sogar gering. Daran hat nach Aussage der Befragten auch die Covid-19-Krise nichts verändert.

Dass Viren sich bei guter Luftfeuchtigkeit in geringerem Umfang verbreiten, war nur wenigen Interviewten bewusst. Die Mehrzahl der interviewten Heim-Verantwortlichen hat weder in Luftbefeuchtungsanlagen investiert, noch sind solche Investitionen geplant. Wer vor wenigen Jahren neu gebaut hat, hat Belüftungsanlagen berücksichtigt. Bei künftigen Neubauten sind Belüftungsanlagen immer mit eingeplant.

Gern beraten wir Sie weiterführend (ohne Kosten) zu den Hintergründen und weiterführenden Ergebnissen der Befragung.  

Hierzu bitten wir um Terminabsprache via thomas.meyer@terzstiftung.ch

Was sollten Sie zum Thema Luftfeuchtigkeit wissen?

Die terzStiftung hat sich im Zusammenhang mit der Befragung von Experten der auf das Thema Raumluft spezialisierten Condair Group AG aus Zug beraten lassen. Die Kenntnisse dieses Partners mit Blick auf die Verbreitung von Viren in der Raumluft hat hier ein Verantwortlicher von Condair zusammengefasst:

Winterzeit ist Erkältungszeit – das ist unbestritten. Und dieses Jahr ist auch Coronazeit.

Doch lange herrschte selbst unter Medizinern Uneinigkeit darüber, welche Ursachen dem gehäuften Auftreten von viralen Atemwegsinfektionen im Herbst und Winter zugrunde liegen. Laut Yale Studie sind 90 % der SARS-CoV-2-Viren bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 % innerhalb von 3,5 Stunden inaktiviert, wohingegen es bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 25 % mehr als 31 Stunden dauert. Bei einer mittleren relativen Luftfeuchte zwischen 40 bis 60 % ist die Übertragungsgefahr dagegen wesentlich geringer, da die Viren neutralisiert werden und die, durch die höhere Luftfeuchte entstehenden, schwereren Tröpfchen, eine kürzere Zeit in der Atemluft verbleiben und schneller zu Boden sinken.

Hält sich ein Mitarbeiter oder Bewohner mit Krankheitssymptomen in einem geschlossenen Raum auf, gibt er beim Sprechen, Atmen und Husten kleinste, virenbeladene Tröpfchen (Aerosole) in die Raumluft ab. Diese trocknen durch Verdunstung bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 40 % Luftfeuchtigkeit sehr schnell ab und werden dabei zu kleinsten Tröpfchen-Kernen, in denen das Virus weiterhin konserviert und aktiv bleibt. Professionelle Luftbefeuchtungslösungen als Teil einer Wohnungslüftung bieten den Vorteil, dass sie neben einer Befeuchtung der Innenluft auch für einen ausreichenden Luftaustausch im Inneren von Gebäuden sorgen.

Hauptvorteile einer aktiven Luftbefeuchtung:

  • Reduktion von bakteriellen und viralen Aerosolen in der Atemluft
  • Stärkung der körpereigenen Immunabwehr
  • Reduktion der vorzeitigen Austrocknung einer Wunde und Förderung der Bildung von gesundem Schorf aus geronnenem Blut
  • Erhöhung von Gesundheit und Komfort von Bewohner und Mitarbeitern, indem trockene Nasenwege, trockene Augen und Halsschmerzen beseitigt werden

Wer Interesse an Fragen zu Viren in der Luft und zu technischen Lösungen hat, kann sich gerne auch direkt an Spezialisten der Condair AG unter folgender E-Mail-Adresse wenden:

Innenklima@condair.com

Bildquelle: Condair Group AG

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