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Wie erfahrene Menschen in der Schweiz sich das spätere Wohnen wünschen

Autor: Dr. Thomas Meyer, Redaktion terzMagazin | Foto: Marcel Studer

Mehr als 780 Teilnehmer an Umfragen von terz haben uns ihre Vorstellungen vom Leben nach der Pensionierung mitgeteilt. Ihre Wünsche und Bedürfnisse, nach denen sie ihre Zukunft gestalten wollen, sind klar: Leben in Appartements mit vertraglich zugesicherten Grundleistungen.

Mit zunehmenden Lebensjahren wird die Wohnumgebung für fast alle immer wichtiger. Der Lebensraum und der eigene Wohnraum nähern sich einander an. Nach der Pensionierung müssen die meisten nicht mehr das Haus verlassen, um anderswo einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Dabei sind die wenigsten – durch Behinderung oder Krankheit – auf die eigenen vier Wände eingeschränkt. Die Mehrzahl ist mobil und aktiv. Sich wohlfühlen und entspannen kann man nun am besten dort, wo alles auf den eigenen Komfort eingerichtet ist, nichts zu gross oder zu klein, zu hoch oder zu tief angebracht oder falsch eingestellt ist.

Individuell zu möblieren - wie hier bei VitaTertia - ist ein dringender Wunsch an eine Wohnanlage.

Individuell zu möblieren – wie hier bei VitaTertia – ist ein dringender Wunsch an eine Wohnanlage.

Gewohntes im Neuen
Das Vertraute, Gewohnte gewinnt dadurch in den reiferen Jahren zunehmend an Bedeutung. Zum Gewohnten gehört vor allem die eigene Wohnung, in der manches oft seit Jahrzehnten am richtigen Platz hängt oder liegt. Die terzStiftung hat von Beginn an das Thema Wohnen bei reiferen Menschen in den Blick genommen: sei es in Form von Dienstleistungen, die dabei helfen, selbständig und sicher im eigenen Zuhause möglichst lange zu bleiben, oder sei es als generationenfreundlicher Neubau, in den der Architekt und terzGönner Jürg Weidlein umgezogen ist und den er sachkundig und genau im terzMagazin beschrieben hat. „Je länger man wartet, desto schwieriger wird es“, lautet seine Botschaft.
Auch das Leben in einer Wohnanlage, in Appartements mit vertraglich zugesicherten Grundleistungen (z. B. Mittagessen, Appartementreinigung, Notfallbereitschaft, Pflegedienst) gehört zu den Möglichkeiten, die für die Zeit nach der Pensionierung im Blick bleiben sollten. Die Stiftung VitaTertia mit den Häusern Gerbhof und Weiher in Gossau SG, die terz mit dem Label für hohe Gästezufriedenheit ausgezeichnet hat, hat eine Umfrage unter 3500 Bewohnern der Stadt Gossau und des Umlandes im Alter über 65 Jahren in Auftrag gegeben. Die Befragung sollte grundsätzlich Aufschluss darüber vermitteln, wie sich die ältere Bevölkerung dort ihr Leben und Wohnen nach der Pensionierung vorstellt. Die Stadt Gossau und die regionale Wochenzeitung GoZ begleiteten die terzStiftung dabei. Die Rücklaufquote war ungewöhnlich gross, nämlich 15,5 Prozent, insgesamt 561 Personen haben die Fragebogen von terz vollständig ausgefüllt.

Stimmen aus der gesamten Schweiz
Um über die lokalen Grenzen hinaus das Thema zu erforschen, hat terz gleichzeitig mit dieser Auftragsarbeit Anfang dieses Jahres aus eigenem Interesse eine Online- Umfrage unter terzExperten, Gönner/-innen und Interessierten aus der gesamten Deutschschweiz lanciert. Dadurch können jedenfalls in der Tendenz Aussagen getroffen werden, die für die gesamte Schweiz und nicht nur lokal in der Ostschweiz gelten.
Auffallend viele Befragte wohnen seit mehr als 20 Jahren im selben Haus oder der selben Wohnung. Weil das keine Neubauten mehr sind, besteht häufig bei solchem Wohnraum Renovierungsbedarf. Trotzdem beurteilen 41 Prozent der Antwortenden ihre Häuser und Wohnungen als gut geeignet oder sogar barrierefrei. Zehn Prozent räumen allerdings ein, dass ihre Wohnung oder ihr Haus ganz ungeeignet für das Wohnen im Alter ist. Die Hälfte aller Befragten hält sie für „bedingt geeignet“. Das erlaubt den Schluss, dass Barrierefreiheit sicherlich ein wichtiges Argument für den Umzug aus einem weniger geeigneten Wohnumfeld in eine Altersinstitution ist. Vier von fünf Befragten können sich auch vorstellen, in späteren Jahren noch einmal umzuziehen.

Anforderungen an die Wohnform
Ein klares Bild ergibt sich bei den Antworten auf die Frage danach, für wie wichtig einzelne Wohnangebote gehalten werden: Das Wohnen in Appartements mit vertraglich zugesicherten Grundleistungen (z. B. Mittagessen, Appartementreinigung, Notfallbereitschaft, Pflegedienst) wird für die wichtigste Form gehalten (67 Prozent). Sofort danach folgt allerdings die neuartige Verbindung verschiedener Wohnformen, wie es sie bei VitaTertia in Gossau gibt: Wohnungen mit individuellem, abrufbarem Service, Wohnungen mit vertraglichen Grundleistungen, hausinterne Spitexdienste, Pflegeabteilung und zudem eine Demenzwohngruppe. Auch bei der Frage, welche Angebote und Leistungen den Befragten bei einem unumgänglichen Umzug besonders wichtig sind, ergibt sich ein deutliches Bild: Mit Abstand am wichtigsten ist für mehr als 90 Prozent die mögliche Betreuung im Krankheits- und Pflegefall. Fast 70 Prozent halten die Ausstattung mit den eigenen Möbeln für besonders wichtig. Als Gäste voll in die Gestaltung ihres Alltags einbezogen zu werden und möglichst viele unterschiedliche Aktivitäten angeboten zu bekommen, erscheint jeweils annähernd einem Drittel der Teilnehmenden besonders wichtig.

Selbstbestimmt und mit Würde
Bei den wichtigsten Werten ragen zwei deutlich heraus: Das Recht auf Selbstbestimmung und die Achtung vor der Würde der Person halten bei der regionalen wie bei der Online-Umfrage in der gesamten Deutschschweiz mehr als zwei Drittel für besonders wichtig. Dadurch fühlt sich terz bestätigt im eigenen Wertekatalog.

Das Thema „generationenfreundliches Wohnen“ beschäftigt die terzStiftung auch gegenwärtig wieder: Auf ihre Anregung und in Zusammenarbeit mit dem iHomeLab hat homegate.ch eine Umfrage auf der Startseite aufgeschaltet, mit deren Hilfe ermittelt werden soll, wie wichtig den Immobilen-Suchenden das Merkmal der Generationenfreundlichkeit ist.
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