fbpx

Welche Rolle Klimaanlagen bei Viren in der Luft spielen

Autor: Ludolf Roonstrasser, Redaktion terzMagazin – mit Informationen von Dipl. Ing. Joachim Schug

Die Frage, ob Umluft-Klimaanlagen die Corona-Viren im Raum verteilen, hatten sich viele Menschen bereits aus Anlass der Quarantäne des Kreuzfahrt-Schiffs «Diamond Princess» im Februar 2020 gestellt. Die Tatsache, dass nach dem Beginn der Quarantäne unter den Passagieren kaum noch Ansteckungen vorkamen, fast nur noch unter Besatzungsmitgliedern, spricht gegen eine Verbreitung der Viren mit Hilfe der Umluftanlage. Der Medienpartner der terzStiftung «Infosperber» hat vor kurzem einen sehr interessanten Beitrag veröffentlicht, in dem es um Klimaanlagen in Supermärkten und Einzelhandels-Geschäften und ihre Auswirkung auf die Verbreitung von Viren in der Raumluft geht («Klimaanlagen: Umluftgeräte verteilen die Viren im Raum»).

Das Kühlen und Austrocknen der Luft, heisst es in dem Beitrag von Monique Ryser im Infosperber, begünstige eher die Aerosol-Übertragung. (Aerosole sind heterogene Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas, z.B. Tröpfchen, die Viren enthalten). Demnach ist ein geschlossener Raum mit mehreren Personen darin und nur geringer Frischluft-Zufuhr ein Ort, in dem das Risiko, sich anzustecken, grösser ist als in einem gelüfteten Raum mit weniger Personen darin. Als Lösung empfiehlt Frau Ryser den Einbau von UV-C-Systemen in Umluft-Anlagen.

Tatsächlich hat eine korrekt installierte und gewartete Klimaanlage sogar die Eigenschaft, Viren aus der Atemluft zu entfernen und aus dem Gebäude zu transportieren. Die Oberfläche des Wärmetauschers, der die berührende Luft zunächst unter ihren Taupunkt kühlt, bildet nämlich einen Kondenswasser-Film. Dieser Feuchtigkeitsfilm kann Aerosole samt Viren, Bakterien und Feinstaub usw. aufnehmen. Das Kondenswasser tropft in ein Auffangbecken, von wo es mittels Schläuchen ins Abwasser oder ins Freie gelangt. Solange die Klimaanlage in Betrieb ist, hat sie unter diesen Umständen einen luftreinigenden Effekt.

Falls die Klimaanlage sich in Regelpause befindet oder ausgeschaltet ist, kann sich in dem Kasten an der Decke, wohin die warme Luft aufsteigt, ein feucht-warmes Milieu bilden. Darin können sich biologische Bestandteile der Aerosole vermehren.

Im Artikel des Infosperbers wird die Entfernung von Keimen aus der Luft durch den Einbau von UV-C-Systemen in die Klimaanlagen empfohlen. Hochenergetisches UV-C-Licht hat diese Biolebewesen-tötende Wirkung. In den speziellen Lampen, die jährlich ausgetauscht werden müssen, ist Quecksilber verbaut. Es ist eine Technik, die schon für Aquarien-Filter seit Jahren im Einsatz ist. Wenn man sich vorstellt, alle Klimageräte in allen Kaufläden des Landes wären damit ausgestattet, sind die Umweltbelastungen gar nicht zu verantworten. Dieses Licht braucht auch eine intelligente Steuerung. Das Licht darf nicht aus dem geschlossenen Teil der Anlagen dringen, weil sonst die Augen der Passanten geschädigt werden können. Zudem würden die meisten Kunststoffe bei diesem Verfahren schnell verspröden. Das Licht muss dabei auch die relevanten Stellen erreichen.

Als gesundheitsförderndes Ziel gilt es, die förderliche Vermehrungssituation und die warme Umgebung für Aerosole zu vermeiden. Dies könnte man nach Ansicht des «Klimahelfers» Joachim Schug durch die Bauweise und einen Lüfternachlauf in den Klimaanlagen herstellerseitig vorsehen. Beim Betrieb solcher Anlagen müsste man sich sozusagen an einen Trocknungs-Nachlauf gewöhnen. Dieser Nachlauf trocknet den Verdampfer wie auch das Kondenswasserbecken ab.

Feuchtigkeit befindet sich dann fast nur noch in den abführenden Schläuchen, deren Inhalt jedoch mit der Raumluft wenig in Kontakt kommt. Gerüche aus den Schläuchen und eine Vermehrungssituation dort wäre noch möglich!. Ziel ist es, dieses lokale feuchtwarme Klima in der Anlage zu minimieren.

Bei Mono-Klimaanlagen mit Schlauch am Fenster, ist die Gefahr geringer, weil älteres Kondenswasser über die Abluft entsorgt wird und Umluft-Nutzluft nur mit frisch gebildetem Kondenswasser in Berührung kommt. Generell kann man das aber nicht bei jedem Geräte-Typ als gesichert betrachten. Mono-Klimaanlagen fördern konzeptionell so viel Frischluft in den Raum, dass keine Umluftanlage gesundheitstechnisch mithalten kann. Eine clevere Kombination aus beiden Klima-Anlagen-Typen, wäre eine schnelle Lösung.

Klimaanlagen richten mit ihrer physikalischen Arbeit wenig Schaden an, so die feste Überzeugung des Klimahelfers, und können sogar als helfende Luftfilter betrachtet werden.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments