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Wahlen 2019 – Verpasste Chancen?

Autorin: Margareta Annen, Redaktion terzMagazin

Die Kandidaten und Kandidatinnen in das eidgenössische Parlament 2019 sind, bis auf einige Vakanzen im Ständerat, gewählt. Es präsentiert sich jünger, weiblicher und urbaner. Die Senioren und Seniorinnen bleiben Zaungäste.

Während auf den Listen der Parteien die Senioren/-innen weitgehend fehlten, haben sich laut Bundesamt für Statistik (BfS), die Seniorenlisten für die Wahlen 2019 von 12 auf 23 fast verdoppelt. Trotzdem blieb  der Wahlerfolg aus.

Dabei bestand im Uno-Jahr der Älteren 1999 Aufbruchsstimmung, denn immer deutlicher zeichnete sich damals die steigende gesellschaftliche Bedeutung des Alters ab. Hierzulande stand es unter dem Motto „Alle Generationen – eine Gesellschaft“. Es folgten Konferenzen und Jahre zum Thema „Alter“: unter anderem etwa die 2. Uno-Konferenz „Alter“ im Frühjahr 2002 in Madrid. Sie war, wie andere Konferenzen und Jahre später auch, dem Alter als Potential, Chance und Gewinn für die Gesellschaft gewidmet.

Die Seniorenbewegung – Seniorenräte und Altersorganisationen – nahm Fahrt auf, und es ist ihnen zumindest teilweise gelungen, sich auf allen Ebenen und Stufen unseres Gemeinwesens Gehör zu verschaffen. Im nationalen Parlament waren, sind und bleiben die Senioren /-innen aber, bis auf die eine oder andere Ausnahme, nicht vertreten und das bei einem Bevölkerungsanteil von rund 25 Prozent. Zum einen werden entgegen dem Motto „Alle Generationen – eine Gesellschaft“ ältere Menschen aufgrund ihres Alters in manchen gesellschaftlichen Bereichen nach wie vor diskriminiert. In unserer modernen „high-tech“ Welt mit ihrer ungebremsten Vorwärtsstrategie haben altersspezifische Qualitäten wie Erfahrungswissen und Besonnenheit einen geringen Stellenwert. Das Alter wird vor allem als Kostenfaktor gesehen und die Alterspolitik als Fürsorge- und Bevormundungspolitik definiert.

Beim Gedanken an die Seniorenlisten einerseits und an den Bevölkerungsanteil den die Älteren stellen anderseits, fragt sich aber schon, warum die Senioren /-innen bei den diesjährigen Wahlen bestehende Chancen verpasst haben, für die eine oder andere Vertretung im nationalen Parlament zu sorgen.

Was auch immer die Gründe sind, es ist bedauerlich, dass Ältere im nationalen Parlament fehlen und bei den Themen, die sie besonders betreffen, nicht mitreden und mitbestimmen können. Zudem hätte Erfahrung und Besonnenheit dem Parlament nur gutgetan, denn mit Aktivismus allein ist es in der Politik nicht getan.

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