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Unfallrisiko für Fussgänger und wie man sich schützen kann

Spazieren ist gesund. Das leuchtet jedem ein. Sich möglichst täglich zu bewegen ist für ältere Menschen besonders wichtig. Denn durch regelmässiges zu Fuss gehen trainiert man seine Muskulatur, den Gleichgewichtssinn, verringert gleich mehrere Gesundheitsrisiken und steigert ganz einfach sein Wohlbefinden. Doch als Fussgänger ist man im Strassenverkehr besonders gefährdet.

Bevor man sich als Fussgänger auf die Strasse begibt, lohnt sich eine gute Zeit- und Wegplanung.

Der Anteil der Generation 65plus steigt in der Schweiz stetig an. Zählte diese Altersgruppe im Jahr 2015 1.5 Millionen Personen, werden im Jahr 2030 bereits 2.2 Millionen Menschen dieser Altersgruppe angehören. Dadurch sind auch immer mehr ältere Menschen auf Fussgänger unterwegs. Gleichzeitig nimmt der Verkehr auf den Strassen stetig zu, wodurch das Unfallrisiko für Senioren steigt. Zwischen 2006 und 2016 hat der Anteil an Geschädigten der Altersgruppe 65plus aus schweren Verkehrsunfällen um 20% zugenommen (von 688 auf 825 Personen). Insbesondere als Fussgänger sind sie nebst Kindern stärker gefährdet schwer zu verunfallen als andere Altersgruppen. Sie erleiden die häufigsten sowie die schwersten Unfälle und sind dabei selten selbst Verursacher. Mit steigendem Alter nimmt die körperliche Verletzlichkeit und damit das Risiko für schwere Unfälle weiter zu. Pro 100 000 Einwohner verletzen sich 17 Fussgänger im Alter von 65 Jahren oder älter schwer oder tödlich. Pro 10 000 Personenschäden sterben etwa 3-mal so viele 65-Jährige und ältere als 45- bis 64-Jährige. Im Jahr 2016 lag der Anteil an tödlich verunglückten Fussgängern der Altersgruppe 65+ bei fast 60%.

Bei Dämmerung und in der Nacht ist das Unfallrisiko für Fussgänger dreimal höher als am Tag. Bei schlechter Witterung sogar bis zu zehnmal. Schlechte Sicht im Strassenverkehr macht insbesondere älteren Menschen mit vermindertem Sehvermögen und eingeschränkter Reaktion sehr zu schaffen.

Häufig ereignen sich Unfälle beim Überqueren der Strasse. Durchschnittlich verunfallen jährlich etwa 300 Fussgänger über alle Alterskategorien hinweg auf dem Fussgängerstreifen schwer oder tödlich und etwa 450 abseits des Fussgängerstreifens. Ein anderes Gefahrenpotential, gerade für ältere Fussgänger, sind ausparkende Autos. Die Verletzungen stammen in erster Linie vom Aufprall auf den Boden. Dabei stürzen ältere Menschen schneller und verletzen sich schwerer.

Bevor man sich als Fussgänger auf die Strasse begibt, lohnt sich eine gute Zeit- und Wegplanung. Das beugt Stress vor. Dabei sollte eine möglichst einfache Route, auf der wenig Verkehr herrscht, ausgesucht werden. Zudem sollte das Wetter beachtet und das Schuhwerk sowie die Kleidung und eventuell die Gehhilfe angepasst werden. Bei Dunkelheit und schlechter Sicht sollte man unbedingt ein helles, reflektierendes Kleidungsstück oder ein Accessoire wie zum Beispiel eine Tasche oder ein Rucksack mit reflektierenden Elementen tragen. Falls man einen Gehstock, einen Rollstuhl oder einen Rollator benutzt, kann man entsprechende Reflektoren selbst anbringen. Darüber hinaus sollte man möglichst nicht zu Stosszeiten unterwegs sein. Handy, Ausweis und eine aktuelle Medikamentenliste gehören zur täglichen Ausrüstung dazu. Von Vorteil ist es, wenn man zu zweit unterwegs ist, da man sich gegenseitig unterstützen und Sicherheit geben kann.

Grundsätzlich sollte man immer auf dem Trottoir gehen. Die Strasse möglichst nur bei Fussgängerstreifen überqueren. Vor dem Überqueren unbedingt Augenkontakt mit den anderen Verkehrsteilnehmern aufnehmen und zeigen, dass man über die Strasse möchte. Vor ausparkenden Autos sollte man immer Vorsicht walten lassen. Dabei stets auf die Rückscheinwerfer achten und auf keinen Fall im toten Winkel stehen bleiben.

Weitere wertvolle Tipps finden Sie auf der Website von Fussverkehr Schweiz.

Quellen: Bundesamt für Statistik, Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, Fussverkehr Schweiz

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