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Trockene Augen richtig pflegen

Autorin: Dr. Isabel Baumann, Omnimedica AG

Bei einem grossen Anteil der erwachsenen Schweizer Bevölkerung produzieren die Tränendrüsen zu wenig Flüssigkeit. Was macht man am besten, wenn die Augen wehtun und brennen?

Trockene Augen richtig pflegen

Trockene Augen richtig pflegen

Speziell im Winter bei niedrigen Temperaturen, aber auch bei Belüftung durch Klimaanlagen ist die Luftfeuchtigkeit niedrig, was die Augen eher austrocknen lässt. Andererseits wird beim Arbeiten am Computer nicht oft genug durch Lidschlag die Augenoberfläche befeuchtet. Zugluft und Zigarettenrauch können eine weitere Belastung darstellen.
Zwischen 30-40 % der Bevölkerung leiden an trockenen Augen. Mit zunehmendem Alter wird das Problem schlimmer. Ab 50 ist jeder Zweite und ab 70 fast jeder Mensch davon betroffen.
Die Produktion der Tränenflüssigkeit nimmt in der zweiten Lebenshälfte zunehmend ab, besonders bei Frauen ab der Menopause. Auch Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Allergien und bestimmte Medikamente können zu trockenen Augen führen.

Aufbau des Tränenfilms
Der gesunde Tränenfilm besteht aus drei Schichten. Die innere Schleimschicht direkt auf dem Auge gleicht Unebenheiten an der Augenoberfläche aus und ermöglicht deren Befeuchtung. Die mittlere wässrige Schicht versorgt die Hornhaut mit Sauerstoff und dient der Abwehr von Infektionen. Die äusserste Fettschicht schützt vor Verdunstung.
Wenn die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit gestört ist, auch wenn die Tränendrüsen zu wenig Flüssigkeit bilden, oder durch Verstopfen dieser Drüsen ungenügend Tränenflüssigkeit freigesetzt werden kann, kommt es zum Aufreissen des Tränenfilms. Die Zellen der Augenoberfläche werden dann zu wenig versorgt und damit geschädigt. Der Betroffene spürt dann ein Jucken, Brennen und Fremdkörpergefühl, sowie zum Teil starke Schmerzen.
Was ist zu tun? Trockene Luft meiden, das heisst, für ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgen, Durchzug meiden, kein Gebläse auf die Augen richten, jegliche Art von Rauch meiden, viel trinken (mindestens anderthalb Liter pro Tag), bei Computerarbeit die Augen regelmässig durch Blinzeln entlasten, zum Schutz vor Sonnenlicht und Wind eine Sonnenbrille tragen (wichtig beim Skifahren und anderen Sportarten, wo Sonne und Wind vorherrschen).

Künstlicher Feuchtigkeitsfilm
Moderne Augenbefeuchtungsmittel in Form von Tropfen oder Gel enthalten Hyaluronsäure, eine Körper eigene Substanz, die auf der Augenoberfläche lange haften bleibt und einen stabilen Feuchtigkeitsfilm bildet. Gut verträgliche Präparate enthalten keine Konservierungsstoffe und Phosphate, welche den Tränenfilm und die Zellen der Horn- und Bindehaut schädigen können. Sie kommen als Einzeldosen, abgetrennt verpackt, auf den Markt. Sie dürfen nicht länger als einen Tag angewendet werden, da die Möglichkeit des Befalls durch Bakterien besteht. Die Tropfflasche der Hylo-comod Augentropfen z.B. weist eine spezielle Technik auf, die es erlaubt, die Flasche nach dem Anbruch während 12 Wochen anzuwenden, sodass man nicht schon nach einem Monat das Fläschchen entsorgen muss, wie es generell bei Augentropfen die Regel ist.
Seit einiger Zeit empfehlen die Augenärzte auch die Lidrandpflege. Dies speziell dafür, dass die Drüsenzellen am Lidrand, die die Tränenflüssigkeit abgeben, nicht verstopfen und es so zu einer unzureichenden Benetzung der Augen mit Tränenflüssigkeit kommen kann. Dies ist speziell wichtig, wenn man Augen-Make up verwendet. Dieses muss zuerst durch einen geeigneten Augen Make-up- Entferner gut entfernt werden und sollte danach noch mit einem Lidpflegepräparat nachbehandelt werden. Das Präparat Lidcare ist als getränkte Pads im Handel. Ein neueres Produkt ist z.B. BlephaCura . Dieses Präparat ist von der Firma Similasan im Handel. Es enthält Soja- Lecithin und Vitamin A-palmitat, was die Pflege des Lidrands noch zusätzlich unterstützt.

Bei anhaltenden Schmerzen am Auge sollte man aber unbedingt rechtzeitig den Augenarzt konsultieren!

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