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Studien – wie relevant sind sie?

Autorin: Margareta Annen Ruf, Redaktion terzMagazin

Kaum ein Tag vergeht ohne Prognosen, Statistiken und Studien zu einem gesellschaftspolitisch relevanten Thema. Zum einen widersprechen sie sich nicht selten. Zum andern fragt sich oftmals wie relevant eine Studie, eine Statistik und /oder Prognose ist.

Zu den „Top-Themen“ gehören Studien rund ums Alter, vor allem bezüglich Gesundheitskosten und Pflegebedarf.

Laut einer unlängst veröffentlichten Studie des Instituts für Versicherungswirtschaft an der Uni St. Gallen, sollen  sich die Kosten für die Langzeitpflege älterer Menschen von heute 16,6 Milliarden bis im Jahr 2050  auf 31,3 Milliarden Franken  fast verdoppeln. Da werden Fakten und Daten, basierend auf den  heutigen Gegebenheiten einfach hochgerechnet und praktisch linear in die Zukunft transferiert.

Primär sind in einer sich in allen Bereichen ständig  verändernden Gesellschaft, Voraussagen und Berechnungen über einen längeren Zeithorizont hinweg, basierend auf dem Heute und transferiert in die Zukunft ,generell von bedingtem Wert. Besonders zum genannten Thema: Gesundheit, Lebenserwartung und damit eben zum Pflegebedarf im Alter. Letzterer wird von den verschiedensten Faktoren und Entwicklungen während eines Lebens beeinflusst, deren Auswirkungen sich auf das Alter kaum 30 Jahre voraus  berechnen bzw. definieren lassen. Erwähnt seien Umweltfaktoren wie u.a.:

die Klimaerwärmung;

die Schadstoffbelastungen von Boden und Wasser durch chemische Substanzen und die Verschmutzung der Luft durch Feinstaub.

Andere Kriterien sind etwa der individuelle Lebensstil wie Ernährung und Bewegung aber auch Stress und Lärm (24 Stunden Gesellschaft) oder die Entwicklungen von Medizin und neuen Technologien, um nur einiges zu nennen.

Es zeigt sich auch, dass anders als von AHV und Pensionskassen prognostiziert die Lebenserwartung seit 2011 weniger stark ansteigt bzw. abflacht.

Hinzu kommt die, aus was für Gründen auch immer, übergangene Tatsache, dass auf die Babyboomer die in den nächsten Jahren ins Rentenalter kommen, ab etwa Mitte der dreissiger Jahre, die geburtenschwächeren Jahrgänge folgen werden, der Anteil der Rentner/-innen folglich wieder schrumpfen wird.

Deshalb sind Studien wie die genannte wenig aussagekräftig. Sie zelebrieren nicht nur die herkömmlichen Bilder vom pflegebedürftigen Alter, sondern lösen bestenfalls Verunsicherungen und Ängste aus die Animositäten zwischen den Generationen oder mehr noch der Jungen gegen die Alten fördern.

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