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„Sie haben gewonnen“

Autorin: Annemarie Golser, terzExpertin

Dubiose Organisationen möchten uns mit gefälschten Gewinn-Benachrichtigungen dazu verleiten, unsere Kontodaten preiszugeben. Warum sind wir bei aller Reife und einigem Wohlstand verführbar durch die Aussicht auf Geld, für das wir nicht gearbeitet haben?

Annemarie Golser

Annemarie Golser

Strahlende Gesichter, Jubelschreie, Umarmungen. Soeben hat ein älteres Paar im Fernsehquiz eine stattliche Geldsumme erspielt. Mich erschreckt diese Euphorie, dieser Freudentaumel selbst bei „gestandenen“ Männern und Frauen, die offensichtlich nicht in Armut leben.
Ist Geldscheffeln auch im Alter noch Lebenszweck? Der „Tanz um das Goldene Kalb“ ist aktueller denn je. Er wird heftig angekurbelt von der Wirtschaft und den Medien. In Zeitschriften, im Fernsehen, überall werden Gewinnspiele angeboten. Kaum eine Verpackung, auf der nicht ein Gutschein klebt. Es braucht beinahe ein buchhalterisches Geschick, um den Überblick über all diese Vergünstigungen und Treueprämien zu bewahren, denn es gilt, Einschränkungen bezüglich Datum und Einkaufssumme zu beachten.
„Sie haben gewonnen“. Wie viele Gutgläubige wurden wohl schon mit dieser verheissungsvollen Mitteilung genarrt. Der Kluge baut vor und gibt trotz Aufforderung kein Konto preis. Eine dubiose Organisation wird sich nicht mehr melden. Wer bei den „Seriösen“ mitmacht, hat nur die Möglichkeit gewonnen, bis zur Endverlosung diverse Klippen zu umschiffen.
Was war das doch früher für eine einfache Sache, als es nur die Rabattmärkli gab. Sie waren ein Gütezeichen und bürgten für eine solide Geschäftspraxis, für Qualität und individuelle Bedienung. Die Haufrauen waren damals weitgehend finanziell noch von den Ehemännern abhängig. Sie sammelten die mit den farbigen Papierchen vollgeklebten Büchlein eifrig und freuten sich über diesen Zustupf, über den sie frei verfügen konnten.

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