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Seniorenessen

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Eine Tageszeitung beanstandet den Titel. Natürlich werden an diesem Anlass keine Senioren vertilgt, vielmehr wartet auf die immer etwa fünfzigköpfige Gästeschar ein professionell vom Koch an Ort und Stelle hergestellter Dreigänger – und das zu einem eher symbolischen Preis. Auch das Einerli Rotwein ist beliebt. Es sind immer etwa die gleichen Gemeindemitglieder, die anrücken. Längst haben sich Freundschaften gebildet. Es hat etwas Rührendes zu sehen, wie einige jeden Monat ein wenig mühsamer vorwärtskommen. Der Wagenpark für die Rollatoren wächst. Glücklicherweise funktioniert ein Fahrdienst. In unserer eher noch ländlich angehauchten Gemeinde ist immer ein anderer Verein für die Organisation verantwortlich. Das gibt gerade den Gesangsvereinen die Chance, mit einer Gesangseinlage ihr Können zu beweisen, Es wird meistens eine vertraute Melodie gewählt, was die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsummen animiert. Auf Darbietungen der Alters-Turner wird im Hinblick auf die Jahrgänge verzichtet. Um auch zur Unterhaltung beizutragen, gibt es einen «Zwirbelistand», der ausgezeichnet in den Veranstaltungsort, die heimelige Pfrundscheune passt. Lachen, Gespräche, dank Handy gibt es den regen Austausch von Fotos. Aktuell sind im Moment die Aufnahmen der Urgrosskinder. Beschwerden rücken für eine Weile in den Hintergrund.
Die Verantwortlichen haben sich entschieden, in Zukunft unter dem Titel: «Mittagessen für Seniorinnen und Senioren» zu werben.

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