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Selbstbestimmtes Leben, hohe Lebensqualität und Aktivität im Alter fördern

Selbstbestimmtes Leben, hohe Lebensqualität und Aktivität im Alter fördern.

Die terzStiftung setzt sich genau die Marksteine aus der Überschrift zum Ziel. Wir wissen aus Erfahrungen wie auch aus der Altersforschung: Sowohl die körperliche als auch die seelische und geistige Entwicklung sind bis ins hohe Alter positiv beeinflussbar. Sich Ziele und Aufgaben zu setzten, Neues zu lernen, sich im privaten wie im gesellschaftlichen Umfeld zu engagieren – all dies sind wichtige Formen der Selbstentfaltung. Mit Hilfe von neuen Formen des Wohnens, der Mobilität, der wohnortnahen Versorgung, der gegenseitigen Hilfe über Familiengrenzen hinweg und mit neuen Engagementstrukturen können Kantone und der Staat Rahmenbedingungen schaffen, die es erleichtern, bis ins hohe Alter aktiv und selbstbestimmt zu leben. Auch Sport hilft, aktiv und gesund zu bleiben, und schafft damit die Voraussetzungen für ein würdevolles und selbstbestimmtes Altern.
Sportvereine verdienen daher Unterstützung, das Ehrenamt ist zu fördern. Dazu ist auch die Vermittlung adäquater Altersbilder erforderlich, was beinhaltet, in unserer Gesellschaft, in Medien, Kirchen, Sport und Kultur die grossen Potenziale des Alters deutlicher anzusprechen und zu nutzen. Unsere Gesellschaft profitiert von dem zusätzlichen sozialen Wohlstand, der so geschaffen wird.
Bund und Kantone müssen in der Schaffung von Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben und für Aktivität im Alter eine Schwerpunktaufgabe der Demographiepolitik erkennen. Sie soll das Interesse insbesondere auch der älteren Menschen an gesellschaftlicher Mitverantwortung aufgreifen, die Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes und aktiv gestaltetes Alter verbessern sowie zu differenzierten und realistischen Altersbildern beitragen. Die Gefahr der Überversorgung durch unlimitierte ambulante Leistungen muss überdacht werden. Sie führt genau in die Gegenrichtung: Zu schnellerem Verlust der Selbstbestimmung, Selbständigkeit, rapide abnehmender geistiger und körperlicher Mobilität, sinkender Lebensqualität und schnellerer Pflegebedürftigkeit. Der momentane Trend und die Anreize für die Leistungserbringer laufen heute in die völlig falsche Richtung.
Selbstbestimmtes und Selbständiges Leben bis ins hohe Alter kann nur dann mehrheitlich erreicht werden, wenn unterstützende Dienstleistungen immer mit dem Ziel erbracht werden, den älteren Menschen möglichst schnell wieder in die Selbständigkeit zu führen. Das tägliche Training und die Kontakte mit Menschen sind ganz entscheidend. Daran sind die Leistungserbringer so wenig wie die Leistungsempfänger interessiert. Für die Erbringer sind es die Einnahmen oder das Prestige und für die Empfänger die Annehmlichkeit und meist die tiefen Preise. Diese Symbiose birgt die grosse Gefahr der Überversorgung, die ältere Menschen schneller in die Abhängigkeit führt und damit ihre Lebensqualität negativ beeinflusst und zusätzlich die nachfolgenden Generationen massiv belastet.  Selbstbestimmung und Selbständigkeit sind ohne eigenverantwortliches Handeln und an sich arbeiten nicht zu haben. Der Staat ist für die Rahmenbedingungen zuständig, das Individuum für sich.

René Künzli
Präsident der terzStiftung

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