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Nicht zukunftstauglich

Autorin: Margareta Annen-Ruf, Redaktion terzMagazin

Der Anteil der 65-Jährigen und Älteren wird laut dem Bundesamt für Statistik (BfS) von 1,5 Millionen (2015) bis 2030 auf 2,2 Millionen und bis 2045 auf 2,7 Millionen steigen. Dieser stets bedeutendere Bevölkerungsanteil ist in gesellschaftlich relevanten Bereichen – etwa in der Politik – kaum vertreten.  Dies ist nicht zukunftstauglich.

Nicht zukunftstauglich

 

Auch wenn (Bevölkerungs)prognosen mit Unsicherheitsfaktoren behaftet sind, die ältere Bevölkerung ist und wird zahlenmässig ein stets bedeutenderes Bevölkerungssegment. Zudem bleibt, im Unterschied zu früheren Generationen, ein Grossteil der Älteren bis ins hohe Alter physisch und geistig fit. Ein Trend, der sich, so die Zukunftsforschung, weiter fortsetzen soll.
Dass so viele Menschen ein so hohes Alter erreichen wie heute, bei gleichzeitig deutlich besserer psychischer und physischer Verfassung, ist in der Geschichte der Menschheit erstmalig! Wir können uns nicht auf historisch Vergleichbares stützen.
Entgegen dem Bekenntnis des internationalen Jahres der Älteren (1999) „Alle Generationen, eine Gesellschaft“, ist die ältere Bevölkerung aber kaum in die Gesellschaft integriert. Die Alterung der Gesellschaft als Zahl oder Quantität ist Thema, nicht aber, dass sich auch das Altersbild geändert hat. Noch wird das Alter vor allem als etwas Defizitäres, Hilfsbedürftiges wahrgenommen. Kaum jedoch, wenn überhaupt, werden seine Ressourcen gesehen, und noch weniger werden diese genutzt. Dabei wäre die Teilnahme der Älteren in allen gesellschaftlichen Bereichen, auch in der Politik, in der heutigen demographisch transitorischen Phase wichtig.
So etwa beträgt von den 2111 Kandidierenden für die Grossratswahlen vom 25. März 2018 im Kanton Bern der Anteil der Rentner und Rentnerinnen nur gerade 2,65 Prozent.  Dies obwohl  ihr Anteil an der Bevölkerung mehr als  20 Prozent beträgt. Was für den Kanton Bern zutrifft, dürfte plus / minus auch für andere Kantone gelten. Auch auf dem nationalen Parkett sind die Rentner und Rentnerinnen untervertreten.
Damit wird ein Bevölkerungssegment ausgeschlossen, das über ein breites Spektrum an Erfahrungswissen, Zuverlässigkeit und über Zeit verfügt – ein von überlasteten Politikern viel beklagtes, rares Gut. Zudem sind ältere Menschen anders als die 40 – 60-Jährigen, die den grössten Teil in der Politik auf kantonaler und nationaler Ebene stellen, unabhängiger von Interessen und nicht mehr fokussiert auf ihre Karriere.
Der Verzicht auf die Ressourcen der Senioren und Seniorinnen ist weder in der Politik noch in andern Bereichen zukunftstauglich.

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