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Nähe und Distanz müssen beim Wohnen in der WG gleichermassen möglich sein

Autor: Jürgen Kupferschmid, Redaktion terzMagazin | Foto: iStockphoto

Als Generaldienstleister hat die terzStiftung die Anfrage eines 52-jährigen Gönners erhalten, der nach der Pensionierung gerne in einer Wohngemeinschaft (WG) leben möchte. Lesen Sie hier einige seiner Fragen und die Antworten von terz.

Nähe und Distanz müssen beim Wohnen in der WG gleichermassen möglich sein

Nähe und Distanz müssen beim Wohnen in der WG gleichermassen möglich sein

Welche Bedürfnisse werden mit zunehmendem Alter wichtiger?
In jeder Lebensphase brauchen wir so viel Sicherheit wie nötig und so viel Selbständigkeit wie möglich. Jungsenioren sind meist ebenso mobil wie Personen in mittleren Jahren. Hochbetagte benötigen dann neben Schwellenfreiheit in der Wohnung auch die räumliche Nähe zu Arztpraxen und zur Apotheke, um sich sicher zu fühlen.

Hat die terzStiftung eine Checkliste für WG-Liegenschaften im Alter sowie Vorlagen und Beispiele für WG-Verträge?
Gerne stellen wir Ihnen auf Wunsch das Age Dossier 2010 der Age Stiftung zu, das dem Thema „Autonomes Wohnen in Gemeinschaft“ gewidmet ist. Es zeigt, wie fünf private und gemeinnützige Trägerschaften dieses Wohnkonzept unterschiedlich und doch erfolgreich umsetzen und was dabei beachtet werden muss. Als Generaldienstleister vermitteln wir Sie gerne auch weiter an Spezialisten, z.B. an Margareta Hehl und Barbara Zohren, die seit einigen Jahren mit 10 Personen in einer selbstverwalteten genossenschaftlichen Wohnform leben. Sie bieten einen Kurs an, um Ideen für neue Wohnformen im Alter zu entwickeln und die zweite Lebenshälfte spielerisch darzustellen.

Wir möchten eine harmonische WG. Welche Hilfsmittel gibt es, dies zu erreichen, und welche, diese wieder herzustellen, wenn sie verloren gegangen ist?
Eine offene Kommunikationskultur ist die beste Prophylaxe – „Chropflerete“: periodische Meetings, an denen offen auf den Tisch kommt, was Freude und was Ärger bereitet. Diese Meetings müssen „Spielregeln“ haben, damit sich eine offene Lebensgemeinschaft festigen kann. Es muss auch geregelt sein, wie man damit umgeht, wenn ein Partner z. B. demenziell erkrankt und zu einer Belastung für die Gemeinschaft wird. Was, wenn ein WG-Partner pflegebedürftig wird, und wie geht die Hausgemeinschaft mit Sterben und Tod um? All diese Fragen könnten z.B. in einer „Vereinbarung für eine gute Lebensgemeinschaft“ festgelegt werden. Sie würde allen Orientierung geben. Auch in dieser Frage vermitteln wir Sie gerne weiter an Spezialisten, z. B. an Sandra Hahn und Dr. Elisabeth Thürer, die als Mediatorinnen zu einer einvernehmlichen Konfliktlösung beitragen können.

Woran sollte ich denken, wenn ich dieses Projekt weiterverfolge?
Wichtig scheint uns, dass Sie die richtigen Partner/-innen auswählen. Lose Kontakte geben oft ein trügerisches Bild. Schauen Sie, dass sich jeder in seine Räume zurückziehen kann, sodass auch die Privatsphäre gewahrt ist. Es ist wie im Leben – Nähe und Distanz muss möglich sein. Ferner scheint uns wichtig, dass Sie sich über den „Codex für eine gute Hausgemeinschaft“ Gedanken machen. Dieser soll Orientierung geben und weniger als „Hausordnung“ verstanden werden. In einer solchen Schrift sollten auch das Sterben und der Tod nicht ausgeblendet werden. Es scheint uns ganz wichtig, dass auch das Teil einer solchen Wohngemeinschaft ist.

Komfortservice für Gönner
Als Generaldienstleister bietet die terzStiftung ihren Gönnern Komfortservice, der den Alltag vereinfacht. Zu diesem Zweck erteilt sie Auskünfte, lässt Fragen abklären und vermittelt weiter an Spezialisten. Möchten auch Sie davon profitieren? Dann werden Sie bitte Mitglied in der Gönnergemeinschaft, und nehmen Sie dazu Kontakt mit uns auf.

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