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Ladies first

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Lokalzeitungen sind beliebt. In unserem Umkreis gibt es unter anderem die Bümplizer-Woche, den Bremgarten (BE)-Wecker, den Worber-Landboten oder die Bantiger-Post. Diese Blätter orientieren über das regionale Geschehen, bringen Vereinsnachrichten und melden amtliche Publikationen. Besondere Beachtung findet sicherlich die Rubrik „Chronik“. Hier werden Gemeindeangehörige gewürdigt, die einen hohen Geburtstag feiern können und Ehepaare mit fünfzig und mehr Jahren Zusammenseins.  Bisher war es bei uns üblich, Herr und Frau Sowieso zu schreiben. Auffallend ist, dass neuerdings der Name der Frau zuerst erwähnt wird. Dasselbe findet sich auch bei Stellenangeboten, und zwar nicht nur bei den sogenannten typischen Frauenberufen. Da wird etwa eine Fachfrau für Gebäudetechnik gesucht, aber es darf auch ein Fachmann sein. Sogar im TV spricht der Moderator davon, dass es eventuell eine neue Bundesanwältin oder einen –anwalt geben könnte.  In einem Text in der Tageszeitung ist von Töfffahrerinnen und –fahrern die Rede. Ich ertappe mich dabei, dass ich neuerdings bei einer Briefanschrift die Frau Müller vor ihrem Ehemann beehre. Der Aufschrei nach Gleichberechtigung hat jedenfalls in unseren Breitengraden Gehör gefunden. Ich denke aber, dass die Frauenwelt mit dem Erreichten noch nicht zufrieden ist.  Trotz des vielsagenden Spruchs: „Männer leben besser, wenn Frauen das Sagen haben“, wäre ein Matriarchat wohl nicht wünschenswert.

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