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Jacqueline Sennhauser lässt Kinder im Strassenverkehr leuchten

Jacqueline Sennhauser im Stirnband-Lager, das sich allmählich leert

Am 23. Juni 2020 hatte der Fonds für Verkehrssicherheit die Fördermittel für die Kampagne der terzStiftung «Frauen bringen Kinder zum Leuchten» bewilligt. Von Herbst 2020 bis in den Spätsommer 2021 sollten Frauen – vor allem in Altersinstitutionen – die Möglichkeit haben, für kleine Kinder Stirnbänder zu stricken, in die Licht reflektierendes Garn eingearbeitet ist. Kinder, die solche Stirnbänder tragen, sind am Abend im Strassenverkehr für andere Verkehrsteilnehmer viel früher zu erkennen. Im Frühsommer schrieb die Projekt-Verantwortliche bei der terzStiftung, Jacqueline Sennhauser, Hunderte von Altersinstitutionen in der Deutschschweiz an sowie jene Gruppen und einzelnen Lismerinnen, die am Vorgänger-Projekt «Vorbilder leuchten» 2018/19 teilgenommen hatten. Lesen Sie bitte   h i e r   weiter. * ((ab hier auf Hintergrundseite weiter))

Red.: Jacqueline Sennhauser, das war der ursprüngliche Plan. Wie hat es sich dann weiterentwickelt?

J.S.: Wegen der Covid-19-Pandemie musste der ursprüngliche Plan abgeändert werden. Als die 6 Paletten mit 12’000 Knäueln Wolle Anfang Oktober 2020 geliefert wurden, hatten die Kantone gerade den zweiten Lockdown für Altersinstitutionen angeordnet. Die Betriebe konnten darum weder im Rahmen von Gruppenaktivierungen noch in selbst initiierten Arbeitsgruppen eine Mehrzahl von Frauen versammeln, die Licht reflektierende Stirnbänder gestrickt oder gehäkelt hätten.

Red.: Was hat dann dazu geführt, dass so viele Einzelpersonen ausserhalb der Altersinstitutionen zum Mitmachen motiviert wurden?

J.S.: Glücklicher Weise war Werner Lenzin von der TCS-Rundschau Thurgau auf die Kampagne aufmerksam geworden und führte ein Interview mit mir, der Projekt-Verantwortlichen bei der terzStiftung. Das wurde auf mehreren Seiten in der Ausgabe 3/2021 veröffentlicht. Dieses Interview regte eine beträchtliche Menge von Einzelstrickerinnen und privaten Lismen-Gruppen dazu an, die Kampagne tatkräftig zu unterstützen. Im Mai dieses Jahres waren bereits alle Wollknäuel verteilt. 260 Einzelpersonen, die teilweise Freundinnen zum Mitmachen anregten und ihre Wolle weiterreichten, sowie 40 Strick-Gruppen mit jeweils einer Handvoll Teilnehmerinnen betätigten sich schliesslich zugunsten der Verkehrssicherheit von Kindern. Den «Rekord» stellte Myrtha Kreier mit 565 Stirnbändern auf, aber auch ich selbst habe an die 300 Exemplare gehäkelt und gelismet.

Red.: Die Herstellung der Stirnbänder war der erste Schritt – und wie gelangen sie nun zu den Kindern?

J.S.: Auch die Verteilung der letztlich annähernd 12’000 Stirnbänder an Schulkinder der ersten drei Klassen habe ich organisiert: Mehr als 100 Schulleitungen aus Ortschaften, woher Lismerinnen stammten, haben wir von der terzStiftung aus per Brief und E-Mail kontaktiert. Der Gedanke dahinter war, dass die Kinder mit den Herstellerinnen ihrer Kopfbedeckungen in Verbindung treten könnten – der intergenerative Gedanke war ein wichtiges Motiv für die terzStiftung. Der Rücklauf verlief nur schleppend. Daraufhin habe ich mich an weitere 50 Schulen gewandt, hauptsächlich aus dem Thurgau. Hier sagte eine Bekannte der nächsten, an wen man sich wenden könnte, das private Netzwerk knüpfte immer weitere Verbindungen. Ganz unterschiedliche Mengen von Stirnbändern konnte ich an diese Schulen abgeben, hier 25, aber dort auch einmal 500. Manche Kindergärten haben sich nach Veröffentlichungen in Regionalmedien selbst an die terzStiftung gewandt, um Stirnbänder an ihre Kinder zu verteilen. Auf diese Weise wurde die Kampagne ein solcher Erfolg, dass Monate vor dem Abschluss nur noch 1’500 von den ursprünglich 12’000 Stück übrig waren.

Red.: Das hohe Engagement und der Einfallsreichtum der Projektleiterin hat für den Erfolg der Kampagne ganz gewiss eine wichtige Rolle gespielt!

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