fbpx

Investieren in bezahlbare Wohnungen

Autorin: Margareta Annen-Ruf, Redaktion terzMagazin

Neue Technologien sollen ältere Menschen in ihrem Alltag unterstützen, damit sie länger ein unabhängiges Leben zuhause führen können. Zudem erspart ein verzögerter Heimeintritt Kosten. Eine Studie zeigt nun aber, dass das Altersheim für manche Aeltere die kostengünstigere Variante ist als das eigene Zuhause.

Investieren in bezahlbare Wohnungen | Foto: Homegate

Zwar geht es heute einem Grossteil der älteren Menschen gut, doch nicht allen. Der Verfassungsauftrag gemäss Artikel 112 (AHV Gesetz) bzw. Artikel 113 (AHV und BVG), der die Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise im Alter festhält, entspricht nur bedingt der Realität. Etwa 14 Prozent der Älteren, vor allem Alleinstehende, sind von Altersarmut betroffen. Für 2/3, besonders für Frauen, ist die AHV eine wichtige oder gar die wichtigste Einkommensquelle, und manche haben nur eine kleine oder gar keine Rente aus der 2. Säule. Zudem verfügen nur 22 Prozent der Rentnerinnen und 34 Prozent der Rentner über eine dritte Säule.
Neben den ständig steigenden Krankenkassenprämien machen Rentnern und Rentnerinnen vermehrt die in den letzten Jahren ständig gestiegenen Wohnkosten zu schaffen. Während letztere in den vergangenen 15 Jahren um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen sind, sind etwa die Wohnzuschüsse bei den Ergänzungsleistungen seit 2001 nicht mehr erhöht worden. Doch auch für manche Älteren, die keine Ergänzungsleistungen beziehen, werden die Mieten zunehmend zu einem Problem.
So etwa zeigt eine von den Alterszentren Zug durchgeführte Studie, dass manche, und zwar noch rüstige, Rentner in ein Altersheim eingetreten sind, weil die Wohnung zu teuer wurde oder sie keine bezahlbare finden konnten.
Das von der Schweizerischen Gesellschaft für Prävention und Gesundheitswesen herausgegebene Dokument „Gesundheitsziele für die Schweiz“ (Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert, WHO Europa) enthält Handlungsanregungen für ein gesundes Alter(n). Dazu gehören u.a. etwa, dass bis zum Jahr 2020 keine ältere Person ohne kognitive Defizite mehr im Alters- und Pflegeheim leben sollte, wenn sie dies nicht freiwillig gewählt hat, und dass bis zum Jahr 2010 auch Wohnungen von ärmeren älteren Menschen mit einfachen Hilfsmitteln ausgerüstet sein sollten.
Handlungsanregungen die kaum bestritten sind und die dem Wunsch eines Grossteils der Senioren entsprechen, möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu führen. Gefragt sind daher Investitionen in  verschiedene Wohnformen, eben auch oder besonders in bezahlbare Wohnungen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments