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Hitzegefahr

In vielen Gegenden der Schweiz haben die geringen Niederschläge der vergangenen Wochen, die stark gestiegenen Temperaturen und die gelegentlich auftretende Bise zu Trockenheit geführt. In einigen Kantonen besteht derzeit erhebliche Waldbrandgefahr. Diese Wetterlage ist insbesondere für ältere Menschen ein Risiko. Ab 30 Grad können die Temperaturen ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko darstellen. Und viele nehmen zu wenig Flüssigkeit auf.

Die Sommerhitze ist insbesondere für ältere Menschen ein Risiko.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) hat im technischen Risikobericht 2015 Hitzewellen als eine der grössten Bedrohungen für die Schweiz klassifiziert. Gemäss dem Wetterdienst Meteonews haben sich die Wetterextreme in den letzten Jahren verschärft. Demnach sollen Trockenperioden künftig keine Seltenheit mehr sein.

Im Hitzesommer 2003 wurde in der Schweiz eine Zusatz-Sterblichkeit von 975 Personen (7%) verzeichnet, die der Hitze zugeordnet wird. Davon betroffen waren insbesondere ältere Menschen über 65 Jahre. Diese können eine Überhitzung der Körpertemperatur schlechter gegenregulieren. Die Folgen von Überhitzung sind Kreislaufprobleme, Unwohlsein und allgemeine Schwäche. Die körperlichen Warnsignale für Überhitzung treten bei älteren Menschen meist verzögert auf. Der Hitzeschutz des Körpers nimmt im Alter ab und der Flüssigkeitshaushalt gerät schneller aus dem Gleichgewicht. Vor allem bei Problemen mit dem Herzen oder Bluthochdruck kann Hitze im Alter zu einem Hitzeschlag führen. Dabei kommt es zu einem Kreislaufkollaps und Bewusstseinsstörungen bis hin zu Ohnmacht. Vor allem für ältere Menschen kann ein Hitzeschlag lebensbedrohlich sein.

Bei älteren Menschen ist das Herz-Kreislauf-System eingeschränkt. Durch die Hitze erweitern sich die Gefässe, wodurch sich der Blutdruck verringert. Das Blut in den Beinen kann dadurch nur schwer wieder zum Herzen gepumpt werden. Wenn dann noch wenig getrunken wird, sinkt der Blutdruck weiter ab. Wird dagegen nichts unternommen, kann dies dazu führen, dass der Kreislauf kollabiert.

Das Signal für Durst tritt bei Senioren häufig verzögert ein und ist darüber hinaus nicht so stark ausgeprägt wie bei jüngeren Menschen. Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel sind Furchen auf der Zunge, steigende Körpertemperatur und dass sich die Haut an den Unterarmen nach dem Zusammenkneifen nicht sofort wieder zurückzieht. Durch die steigenden Temperaturen nehmen auch die Ozonwerte zu, was zu Reizwirkungen und Entzündungen der Atemwege führen kann.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) geben seit 2005 Informationen und Verhaltensempfehlungen heraus, um insbesondere Risikopersonen, Angehörige, Pflegepersonal und Ärzte zu sensibilisieren.

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3 Kommentare
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Joachim Schug
14. November 2021 22:22

Lesenswert: klimahelfer.ch/klimatisierungsinfos/ Wann war es wie heiss 2018 1019 2020 2021 incl. Sterbezahlen

Michel Sennhauser
13. Juli 2018 19:12

Sehr geehrte Damen und Herren
Zu diesem Thema und Weiteren hätte der Kanton Thurgau auch spetifische Risiko- und Gefahrengrundlagen, welche René Künzli bereits präsentiert werden durften. Gerne steht Ihnen für Fragen und Interessen die Fachstelle Bevölkerungsschutz des Kantons Thurgau zur Verfügung. Unsere Unterlagen sind nicht im Widerspruch zum BABS, jedoch regional ergänzend und auf kantonaler Basis.
Freundliche Grüsse
Leiter Fachstelle
M. Sennhauser

David Fuchs
16. Juli 2018 9:11

Sehr geehrter Herr Sennhauser

Vielen Dank für Ihren Hinweis. Gerne kommen wir darauf zurück.

Freundliche Grüsse
David Fuchs, terzStiftung