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Hilfe für demenzkranke Menschen mit einem digitalen Assistenzsystem

Autor: Dr. Thomas Meyer, Redaktion terzMagazin

Als Interessenvertreter der erfahreneren Generationen setzt die terzStiftung sich tätig dafür ein, dass auch Menschen, die an einer beginnenden Demenz erkrankt sind, möglichst lange sicher in ihren eigenen Wohnungen leben können.

Hilfe für demenzkranke Menschen mit einem digitalen Assistenzsystem

Hilfe für demenzkranke Menschen mit einem digitalen Assistenzsystem

Vier Schweizer Partner und 6 aus Österreich, Rumänien und den Niederlanden arbeiten gemeinsam an einem Forschungsprojekt mit einem Budget von 2,8 Millionen Euro. Ziel ist es, ein Assistenzsystem für Menschen zu entwickeln, die an einer beginnenden Demenz erkrankt sind. Den Alltag zu meistern und selbständig zu leben wird mit fortschreitender Erkrankung für die Betroffenen immer schwieriger. Das Assistenzsystem mit Namen „Confidence“ wird ihnen ermöglichen, länger mobil und aktiv zu bleiben.

Mögliche Funktionen des Systems
In der Schweiz sind es neben dem iHomeLab der Hochschule Luzern und der terzStiftung Swisscom Participations Ltd. und Ralph Eichenberger Szenographie, die an dem Projekt mitarbeiten. Das Gerät, das in Gemeinschaftsarbeit entwickelt wird, könnte eine Art Smartphone sein, das den Benutzer z.B. an die Medikamenteneinnahme erinnert, eine Notruffunktion hat, um Betreuer oder Verwandte zu benachrichtigen, das es aber auch erlaubt, sich selbst räumlich zu orientieren und anderen anzuzeigen, wo man sich befindet.

Im Spätsommer haben 67 terzExpert/-innen, also reife Personen, die ihre Erfahrungen der terzStiftung zur Verfügung stellen, an einem Fragebogen gearbeitet, mit dem ermittelt werden sollte, wer Erfahrungen mit beginnender Demenz im Bekannten- oder Verwandtenkreis hatte und welche Merkmale ihm oder ihr besonders eindrücklich für eine beginnende Demenz erschienen. Fast 50 Teilnehmende haben persönliche Kommentare abgegeben, um beim Projekt Confidence mitzuhelfen. Im Spätherbst befragten die Wissenschaftler des iHomeLab und der terzStiftung dann Schweizer Spezialisten für Demenzerkrankungen, darunter der Basler Geriater Prof. Dr. Hannes B. Stähelin, der Leiter des Zentrums für Gerontologie an der Universität Zürich, Hans Rudolf Schelling, Carsten Niebergall, Maria Koch Schildknecht vom Zentrum für Demenzkranke und ihre Angehörigen „Roter Faden“ in Luzern und Mitarbeitende der Alzheimervereinigung in Yverdon. Auch die Fachleute gaben Hinweise, welche Funktionen des Confidence-Geräts besonders hilfreich und welche abzulehnen sind.

iHomeLab

iHomeLab

Zu Hause wohnen solange es geht
Das iHomeLab der Hochschule Luzern versteht sich als Schweizer Denkfabrik und Forschungslabor für Gebäudeintelligenz. Schlüsselthemen sind Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit. Besondere Aufmerksamkeit erhält das Thema „Wohnen in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter“. In ihrer Funktion als Interessenvertreter für erfahrene Menschen beschäftigt sich mit dieser Frage auch die terzStiftung aus Überzeugung. Als Netzwerk-Plattform mit internationaler Ausstrahlung werden im iHomeLab die neuesten Forschungsprojekte präsentiert und diskutiert. Die terzStiftung und das iHomeLab arbeiten bereits in mehreren Projekten partnerschaftlich zusammen.

Mit steigender Lebenserwartung erhöht sich auch das Risiko einer Demenzerkrankung. Aktuellen Schätzungen zufolge leben heute mehr als hunderttausend Menschen in der Schweiz mit Demenz. Der Anfang der Erkrankung geschieht oft schleichend. Nicht selten sind die Betroffenen im Alltag verunsichert, verängstigt durch die zunehmende Orientierungslosigkeit und verlieren dadurch zunehmend ihre Selbstständigkeit und Mobilität. „Doch nicht nur für den Betroffenen ist dies sehr schwierig, auch für Angehörige kann diese Situation sehr belastend sein. Informationstechnologien können hier Unterstützung und Hilfestellung bieten“, weiss Prof. Alexander Klapproth, Leiter des iHomeLab.

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