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Herausforderungen

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Warum mag ich dieses Wort nicht. Weil ich es in Verbindung bringe mit Kampfansage und Überforderung. Und doch ist es heute in aller Munde. Medien sei Dank. Man ist nicht mehr bereit, gegen Schwierigkeiten zu kämpfen, Aufgaben zu lösen. In jedem Bereich  muss man sich eben den HERAUSFORDERUNGEN  stellen. Privat und in der Öffentlichkeit.  Die Sicherheitsleute am WEF in Davos klagen über Personalmangel und die  Probleme, um saisonbedingt den Helikopterlandeplatz zu ändern. Auch der Schweizerische Fussballverband muss mit dem neuen Modus rechnen. Die Landfrau bei der Küchenschlacht hat  neben Hof und Familie noch einen Bürojob und findet,  Salat als Gemüse zubereiten sei knifflig. Auf der kurvenreichen Strecke zwischen Meiringen und Grindelwald braucht der Postautofahrer höchste Konzentration.  Kostspielige Herausforderungen erwarten den Bundesrat durch die Anschaffung der neuen Kampfjets. Unser Nachbarland Österreich braucht das Wort im Hinblick auf einen eventuellen Natobeitritt. Für den Imam ist die Ausbildung in seiner Religion alles andere als einfach. Als riesige Herausforderung bezeichnet die Leiterin der Sozialdienste ihres Kantons die Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine. Hier mag das Unwort berechtigt sein. Ist nicht unser ganzes Leben also eine Herausforderung inklusive Kampfansage, Aufforderung zum Duell und Überforderung?

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