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Gut sichtbar – sicher unterwegs

Margareta Annen-Ruf, Mitglied der terzRedaktion

Seniorinnen Senioren und sind als Fussgänger und Radfahrer besonders unfallgefährdet. Doch das muss nicht sein. Wie ältere Menschen sicher unterwegs sein können, zeigt die Präventionskampagne der terzStiftung VORBILDER LEUCHTEN.

Gut sichtbar – sicher unterwegs

An der Medienkonferenz vom 28. Februar 2018 bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), stellte die terzStiftung ihre Präventionskampagne VORBILDER LEUCHTEN vor. Die Kampagne verfolgt die gleichen Ziele wie die Präventionskampagne der bfu und des Touring-Clubs der Schweiz (TCS) «Made visible» (sichtbar gemacht). Ihr Fokus liegt jedoch auf der älteren Bevölkerung.

Zunächst zeigte die Direktorin der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), Dr. rer. pol. Brigitte Buhmann, anhand von Fakten und Daten, dass Menschen ab 60 mit steigendem Alter als Fussgänger und als Radfahrer besonders unfallgefährdet sind. Gründe sind unter anderem abnehmende körperliche und kognitive Fähigkeiten, eingeschränkte Beweglichkeit, Seh- und Hörverlust sowie abnehmendes Reaktions- und Koordinationsvermögen. Andere Risikofaktoren sind Krankheiten wie etwa Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten aber auch psychische Erkrankungen und ein höherer Konsum von Medikamenten.

An präventiven Massnamen für ältere Fussgänger bzw. Velo- und E-Bike-Fahrer nannte Buhmann u.a. etwa Geschwindigkeitsmanagement (nicht zu schnell unterwegs sein), Verkehrstrennung von rollendem Verkehr und Fussgängern, separate Velostreifen und hindernisfreies Bauen. Für Rad- und E-Bike-Fahrer empfahl sie zudem das Tragen eines Velohelms, die Beachtung gesetzlicher Vorschriften und das Einschalten des Lichts auch am Tag. E-Bike-Fahrern riet sie ausserdem zum Besuch eines E-Bike-Kurses. Ein besonderes Augenmerk für Fussgänger und Radfahrer liegt jedoch im Sinne der Kampagne auf guter Sichtbarkeit/Erkennbarkeit – MADE VISIBLE-  etwa mit Beleuchtung und mit dem Tragen von hellen sowie vor allem mit reflektierenden Kleidungsstücken und Elementen.

MADE VISIBLE – sichtbar sein
Helmut Gierer, Kampagnenleiter TCS für MADE VISIBLE, räumt der Sichtbarkeit von Verkehrsteilnehmern des Langsam- und des motorisierten Zweiradverkehrs Vorrang ein. Die Marke MADE VISIBLE bezeichnete er als Absender der Kampagne, die sich wie ein roter Faden durchziehe und wie er sagte, «Labelqualität» habe. MADE VISIBLE richte sich an die ganze Schweizer Bevölkerung, decke die Sichtbarkeit im Strassenverkehr breit ab und fördere ein gesellschaftliches Umdenken in Bezug auf das Sicherheitsmaterial sowie in Bezug auf die Eigenverantwortung. Wie weiter zu erfahren war, wurden seit Herbst 2016 bis Frühjahr 2018 im Rahmen von vier Casting-Events etwa 10’000 Besucher, 1’000 Teilnehmende und 1,2 Millionen Kontakte generiert. Mit neun Medienbeiträgen wurden zudem knapp zwei Millionen Leser/-innen erreicht.

Aber auch in den sozialen Medien, auf Plakaten, an Openair-Kinos, in öffentlichen Verkehrsmitteln (Passenger TV) ist MADE VISIBLE präsent. Und von Jacken, Taschen, Mützen bis zu reflektierenden Arm- und Stirnbändern gibt es über 200 Produkte. Ferner stehen für lokale Aktionen drei Event-Koffer und drei Rollwände zur Verfügung. Koordinator ist der  TCS Hauptsitz (sro@tcs.ch).  Weitere Informationen gibt es unter www.madevisible.swiss

Leuchtendes Vorbild sein
Stefan T. Kroll, stellvertretender Geschäftsführer der terzStiftung, stellte die unter dem Dach von MADE VISIBLE durchgeführte Präventionskampagne VORBILDER LEUCHTEN vor. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Thurgauer Ständerätin Brigitte Häberli. Die Präventionskampagne MADE VISIBLE richte sich an viele Zielgruppen, doch eine Zielgruppe, die ältere Bevölkerung, verdiene besondere Beachtung, sagte der Referent. Das Label oder Motto VORBILDER LEUCHTEN beinhaltet einerseits den Begriff Sichtbarkeit (LEUCHTEN) und anderseits die Funktion Älterer als VORBILDER.

Kroll wies sodann auf den demographischen Wandel und das gleichzeitig veränderte Altersbild hin. Die Seniorinnen und Senioren seien heute oft bis ins in hohe Alter aktiv und mobil, damit steige gleichzeitig ihre Verletzlichkeit im Strassenverkehr. Er wies auch auf die altersspezifischen Bedürfnisse etwa in Bezug auf die Wort- und Bildsprache, die modische Affinität und ihre Rolle als Vorbild für die jüngere Generation hin.

Aktionstage
Geplant ist im Rahmen der Kampagne bis Ende April 2019, die Durchführung von 60 Veranstaltungen in verschiedenen Regionen der Deutschschweiz, in drei Zyklen und in unterschiedlichen Formaten. Veranstaltungsorte sind etwa Serviceclubs (u.a. Rotary, Lions), Verbrauchermessen, Vereine, Seniorenzentren oder, wie Kroll sagte, überall dort wo sich ältere Menschen aufhalten und nicht vor allem an Orten, die mit dem Alter verbunden werden.

Mit Mode (Glamour, modischen Accessoires) soll Begeisterung, und mit bekannten Persönlichkeiten etwa aus Wissenschaft, Film, Sport und Kunst sollen Emotionen geweckt werden. Das Spektrum an Aktivitäten reicht, um nur einiges zu nennen, von der Vorführung von Filmen mit reflektierenden Elementen in schicker Kleidung oder mit Leuchtprodukten im Film, dem Generieren von Bildergalerien mit älteren Menschen, personalisierten Flyern, geschulten, älteren Menschen als Botschafter der Kampagne über selbstgemachte Produkte (z.B. eine dunkle Box mit reflektierender Wolle), der Präsentation von Gehäkeltem und Gestricktem.

Kinder zum Leuchten bringen

Besondere Erwähnung verdient die generationenübergreifende Strickaktion «Bringen Sie Kinder zum Leuchten.» Nebst Alters- und Pflegeheimen möchte die terzStiftung auch Privatpersonen und Frauenvereine motivieren, mitzumachen.

Altersheime bringen Kinder zum Leuchten
Unter dem Motto «Altersheime bringen Kinder zum Leuchten» stricken oder häkeln Bewohner und Bewohnerinnen von über 60 Alters- und Pflegeheimen aus der deutschsprachigen Schweiz Mützen und Stirnbänder mit reflektierender Wolle für Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse. Bis Ende April sollen es über 100 sein. Die Übergabe dieser Kopfbedeckungen ist für Montag, den 29. Oktober 2018, vorgesehen.

Frauen bringen ihre Kinder zum Leuchten
Wer für sich selbst (Eigenbedarf), seine Enkelkinder oder beispielsweise für die Nachbarskinder stricken möchte, erhält die Leuchtwolle über die terzStiftung zu einem reduzierten Preis.

Frauen bringen Kinder zum Leuchten
Wer für körperlich und geistig behindere Kinder stricken bzw. häkeln möchte, erhält die Leuchtwolle kostenlos, wenn die selbstgemachten Mützen und Stirnbänder anschliessend an die terzStiftung geschickt werden. Diese selbstgemachten Mützen und Stirnbänder übergibt die terzStiftung am 29.Oktober 2018 an körperlich und geistig behinderte Kinder, die in einem Heim wohnen.

Die Spezial-Wolle erhalten Sie über terzstiftung@terzstiftung.ch oder telefonisch unter 052 / 723 37 00 

Mehr über VORBILDER LEUCHTEN erfahren Sie unter www.vorbilder-leuchten.ch

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1 Kommentar
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Helena Margaretha Ursprung
25. Mai 2018 19:04

Gerne würde ich mit meiner Strickgruppe in Chur Behinderte zum Leuchten bringen. Gibt es hiefür bereits Strickmuster oder dürfen wir frei arbeiten?
Ich möchte Sie bitten mir ein assortiertes Paket zuzustellen
Vielen Dank und freundliche Grüsse
Helena Ursprung
Winkel 6
7206 Igis
079 469 06 49