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Gruppendruck

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

„Den grössten Aussenseiter mitzuquälen, war die einfachste Art, zu sein wie die anderen, und das war mein brennendster Wunsch“. So das Zitat aus einer Lebensgeschichte. Eigentlich wollte der Schreibende den Gemobbten schonen, da hätte er aber seine Stellung in der Gruppe verloren. Es ist wohl ein menschliches Urbedürfnis, dazu zu gehören, auch wenn es dem eigenen Empfinden widerspricht. Das Problem mit dem Gruppendruck beginnt schon frühzeitig. Tauche ich irgendwo auf, ist die Vierjährige aus der Nachbarschaft flugs zur Stelle und sehr gesprächig. Ist sie dagegen mit ihren Spielkameraden zusammen, beachtet sie mich nicht. Älter sind die Schülerinnen und Schüler aus dem Oberstufenschulhaus nebenan. Begegne ich ihnen einzeln, grüssen sie freundlich und sind zuweilen auch zu einem Schwätzchen bereit. In der Gruppe kommt mir nur Ablehnung entgegen. Vielleicht hat man ja im Alter eher den Mut, sich nicht dem Gruppenzwang, den es auch geben kann, unterzuordnen und zu seinen eigenen Wünschen zu stehen. Als unsolidarisch zu gelten, nimmt man in diesen Jahren in Kauf.

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