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Geschäftsführer des AZ Weinfelden kündigt wegen der «Corona-Zwangsmassnahmen»

Der bisherige Geschäftsführer des Alterszentrums Weinfelden Markus Preising hat die Konsequenz aus dem Beschluss gezogen, im AZ die Zertifikatspflicht für Besucher einzuführen – er hat mit sofortiger Wirkung gekündigt. Die Massnahmen von Bund, Kanton und Verwaltungsrat zum Schutz der Bewohnenden vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus empfindet er als Zwangsmassnahmen. Zum Einsatz zugunsten der Bewohnenden gehört für Markus Preising, dass sie Besuch empfangen dürfen wie jedermann in einer Wohnung ausserhalb einer Institution der Altersarbeit. Diese Einstellung teilt die terzStiftung mit ihm. 90 Prozent der Bewohnenden von Institutionen der Altersarbeit sind gegen das Corona-Virus geimpft. Es versteht sich, dass gegenwärtig und noch auf absehbare Zeit erhöhte Aufmerksamkeit auf besondere Hygienemassnahmen gerichtet wird. Das erhöht die Sicherheit erheblich im Vergleich zur Situation vor anderthalb Jahren. Wir wissen aus unserer grossen Umfrage von 2020 unter mehr als 100 Leitenden von Altersinstitutionen und mehr als 1000 Privatpersonen in fortgeschrittenem Alter, dass für viele Betroffene die Isolation schlimmer war als die Gefahr einer Ansteckung. Sehr eindringlich ist die Bemerkung eines Bewohners: «Die Zeit der Isolation empfand ich schlimmer als meinen Einsatz als Panzerfahrer im Zweiten Weltkrieg.» (Tagblatt St. Gallen, 12.03.2021) Bei aller notwendigen Rücksicht auf einander in der Haus- und Lebensgemeinschaft in Altersinstitutionen ging und geht es darum, dass über das Leben der Bewohnenden verfügt wird, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen. Eine klare Mehrheit der Angehörigen würden laut unserer Umfrage das Risiko einer Ansteckung in Kauf nehmen, wenn sie als Besucher in eine Altersinstitution gehen dürften. Der Kontakt zu den Lieben ausserhalb der Altersinstitution ist für die Bewohnenden durch nichts zu ersetzen.

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