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Fit auch im hohen Alter

Autorin: Angelina Donati, Gossauer Zeitung

Während dreier Monate haben 50 Bewohnerinnen und Bewohner von VitaTertia ihre Leistungsfähigkeit trainiert. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Probanden nicht nur mehr Muskeln aufgebaut haben, sondern auch mehr Lebensfreude entwickeln konnten.

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Sylvia Gattiker im Training mit Charles Eugster (Mitte) und den Bewohnerinnen und Bewohnern von VitaTertia.
Foto: Angelina Donati

«Fehlt es älteren Menschen an ausreichender Muskelmasse in den Oberarmen, ist es ihnen unmöglich, sich selbst aufzurichten. Sie sind somit fremdbestimmt», erläutert Sylvia Gattiker, Projektleiterin des Konzepts «Blib fit und mobil». Ebenso von zentraler Bedeutung sei die Beinmuskulatur. Für ihre Forschungsarbeit suchte Gattiker über 65jährige Probanden, die gewillt waren, während dreier Monate im Bewegungsraum von VitaTertia zu trainieren.

Spür- und sichtbare Erfolge
Das Interesse der Senioren war gross über 50 Frauen und Männer haben während dieser Zeit an ihrer eigenen Leistungsfähigkeit gearbeitet. Die gemachten Auswertungen der Trainings stimmen nun alle Beteiligten zufrieden. «Die Ergebnisse zeigen auf, dass ein aktiver Lebensstil mit Schwerpunkt Muskel- und Krafttraining eindeutig gesundheitliche Verbesserungen mit sich bringt. Sowohl somatisch als auch psychisch», sagt Sylvia Gattiker. So war Bewohner Carl Rosenast noch vor drei Monaten auf einen Gehstock angewiesen. Heute aber kann er ohne Hilfsmittel gehen und sogar recht zügig, laut Gattiker.
Auch das Ehepaar Agnes und Andre Zünd kann persönliche Erfolge verzeichnen. Nach einem Schlaganfall war der rechte Arm von Agnes Zünd gelähmt. Die Übungen haben ihrem Körper geholfen, sie kann nun beide Arme wieder gleichermassen bewegen. Dass ein gezieltes Muskel- und Krafttraining auch zu mehr Wohlbefinden führen kann, zeigt sich am Beispiel von Gertrud Brülisauer. Sie ist durch ihren stark dementen Ehemann belastet. Nach den Trainingseinheiten fühlte sie sich vitaler und verspürt deutlich mehr Lebensfreude.
Wie wichtig Bewegung insbesondere auch im hohen Alter ist, weiss auch der äusserst rüstige Charles Eugster. Seit einigen Jahren wird der 94jährige Sportler von Sylvia Gattiker trainiert. «Zwölf Prozent der Menschheit sind Diabetiker», so der Senior. «An dieser Krankheit stirbt man nicht, aber an den Folgen.» Um aktiv zu werden und Gegensteuer zu geben, sei es jedoch nie zu spät.

Gerätepark ausbauen
Die Trainings sind laut dem VitaTertia-Direktor Markus Christen die beste Prävention für das Herz und den Kreislauf. Er ist zudem überzeugt, dass Bewohner, die eine körperliche Leistung während des Tages vollbringen, abends müder sind und dementsprechend auf die Einnahme gewisser Medikamente verzichten können. Christen plant, den bestehenden
Bewegungsraum mit weiteren Geräten im Hause wie auch im Garten laufend zu erweitern. Auch würden die Tanznachmittage an den Montagen für Vitalität sorgen. Und am Freitag, 7. Februar, soll in den Räumen von VitaTertia eine «Generationenübergreifende Olympiade» den Wettkampfsgeist auf spielerische Art fördern.

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