Autorin: Regula Stern-Griesser, terzExpertin

Doch, wir Alten sind eine umschwärmte Kaufkraftklasse! Unzählige Marketingfachleute zerbrechen sich den Kopf, wie sie uns gewinnen. Zunehmend gibt es Pensionierte, welche eine angemessene Rente ausgeben können.

Und doch, nicht alle haben ein volles Portemonnaie und können sich alles leisten. Für sie sind – beispielsweise – zwanzig Franken Lieferkosten für eine Ausgabe von 100.- CHF viel. Zuviel!

Klar, wir können in einem Laden unsere Einkäufe selber tätigen. Gleichzeitig legt man uns Weisshaarigen nahe, auf den Fahrausweis zu verzichten.

Hauslieferungen waren früher für Quartierladen-Besitzer selbstverständlich. Heute sind unzählige dieser Läden eingegangen und Grossverteiler an ihrer Stelle. Diese ermuntern zu bequemen online-Käufen.

Hier setze ich an. Um uns alte KundInnen zu behalten, müssten Grossverteiler erkennen, dass wir uns gerne von frischem Gemüse und Früchten inspirieren lassen, aber dann das Gekaufte lieber kostengünstig von einem Kurier nach Hause geliefert bekämen.

Online? Haben Sie schon mal die Lieferkonditionen gelesen, damit Sie für eine lockende Gratislieferung nicht mind. 200/250 Fr. ausgeben müssen? Die Alternative: Mindestbestellwert Fr. 99.90 mit Lieferkosten, die fast 20% des Kaufwertes ausmachen!

Deshalb träume ich gerne von «selber lädele» mit Hauslieferung und Onlinekauf mit günstigen Posttaxen!

Und die Aktionen! Was soll ich mit fünf Tuben Zahnpasta, zehn Schokoladen, drei, statt einer Gurke, Orangen in Dreikilopackung oder Grilladen im XXXL-Format? Eben! Ab und zu ein Aktionspreis auch für uns Alleinstehende würde uns zeigen, wie begehrt wir als Kundinnen tatsächlich sind.  Ich gebe zu, die Arbeit der Konsumentenverbände hat teilweise genützt. Es gibt glücklicherweise Gemüse und Früchte im Offenverkauf, aber das ersetzt – preislich gesehen – keine Aktionen. Schade.

Aber die Entdecker der «Silver Generation», wie sie uns nennen, arbeiten gewiss atemlos an diesem Thema. Ich freue mich auf ihre zündenden Ideen!