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Die Sicherheit im Blick

Monique Ben-Shmuel, RoadCross Schweiz

Im Herbst und Winter sind ältere Menschen als Fussgänger besonders gefährdet. Dabei lässt sich die eigene Sicherheit mit wenig Aufwand verbessern.

Die Sicherheit im Blick

Die Sicherheit im Blick

Ältere Menschen haben im Strassenverkehr oft einen schweren Stand. Besonders als Fussgänger sind sie statistisch gesehen einem massiv höheren Unfallrisiko ausgesetzt als der Durchschnitt. Von den jährlich ungefähr 700 Fussgängern, die auf Schweizer Strassen schwer verunfallen, ist beinahe ein Drittel über 65 Jahre alt, bei den Todesfällen ist es sogar über die Hälfte. Auffällig: In zwei Dritteln der Fälle liegt die Schuld beim Fahrzeuglenkenden.
Die Gründe für die hohen Unfallzahlen sind vielfältig: Einerseits nimmt das Verkehrsaufkommen stetig zu, der Alltag auf den Strassen wird hektischer. Gleichzeitig werden die Fahrzeuge geräuschärmer, die Sinne der Fussgänger sind dadurch stärker gefordert. Eine Entwicklung, die vor allem reifere Menschen benachteiligt. Mit dem Älterwerden verschlechtern sich verschiedene Fertigkeiten, die im Strassenverkehr wichtig sind. Dazu gehören Hör- und Sehvermögen, aber auch die Fähigkeit, auf Fehler anderer Verkehrsteilnehmer rasch zu reagieren.

Mit Geduld und Respekt
Und genau da liegt des Pudels Kern: Korrektes Verhalten garantiert einem leider keine Unfallfreiheit, wenn die anderen Verkehrsteilnehmer ihren Pflichten nicht nachkommen. Besonders Fahrzeuglenker tragen als stärkste Verkehrsteilnehmer grosse Verantwortung. Es muss in ihrem Interesse sein, Fussgängern respektvoll und wo nötig auch mit Geduld zu begegnen.
Doch auch ältere Menschen können durch sicheres Verhalten ihr Risiko massiv senken. Wichtigstes Verhalten beim Queren der Fahrbahn ist das Suchen nach Blickkontakt. Wer Blickkontakt sucht, nimmt andere Verkehrsteilnehmer bewusst wahr und kann so Missverständnissen vorbeugen. Im Zweifelsfall gilt: warten bis das Fahrzeug stillsteht.
Genauso wichtig ist es aber, sich seiner Rolle als Verkehrsteilnehmer bewusst zu werden. Verkehr kann nur dann sicher sein, wenn sich alle an die Regeln halten und jeder im Rahmen seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten partizipiert.

Risiko reduzieren
Obschon ältere Menschen besonders oft unschuldig zu Verkehrsopfern werden, sollten sie mit vorbildlichem Verhalten vorangehen. Nebst dem Suchen nach Blickkontakt bei der Fahrbahnquerung gibt es weitere einfache Verhaltensweisen, mit denen sie ihr Risiko reduzieren können. Dazu gehört das Vorausplanen von Strecken. Es ermöglicht, verkehrsreiche Strassen zu umgehen und erspart Stresssituationen. Auch die eigene Sichtbarkeit sollte gewährleistet sein. Helle oder reflektierende Kleidung erhöht die Chance, nachts, in der Dämmerung oder bei trübem Wetter gesehen zu werden.
Zu guter Letzt ist es wichtig, dass ältere Menschen sich selbst richtig einschätzen. Dass die Fertigkeiten jedes Menschen sich mit dem Älterwerden verändern, liegt in der Natur des Lebens. Die eigenen Sinnesfunktionen sollte man deshalb regelmässig überprüfen.

Im November 2012 haben der Automobil Club der Schweiz, RoadCross Schweiz und der Verkehrssicherheitsrat gemeinsam die Kampagne „Such Blickkontakt“ lanciert. Ziel der dreijährigen Kampagne ist die Förderung der Kommunikation zwischen sämtlichen Verkehrsteilnehmenden und die Stärkung der gegenseitigen Rücksichtnahme – insbesondere bei der Fahrbahnquerung. Die Kernbotschaft: Wer Blickkontakt sucht, nimmt den anderen bewusst wahr, kann Verhalten besser einschätzen und situationsgerecht reagieren. Nach Lancierung der Dachkampagne letztes Jahr widmet sich der zweite Teil nun dem Thema Seniorinnen und Senioren. Im Fokus des dritten Teils steht ab Herbst 2014 das korrekte Verhalten gegenüber Kindern im Strassenverkehr. Finanziert wird die Kampagne vom Fonds für Verkehrssicherheit. Die terzStiftung ist mit dem Automobil Club der Schweiz, RoadCross Schweiz und dem Schweizerischen Verkehrssicherheitsrat partnerschaftlich verbunden. Sie unterstützt die Kampagne „Such Blickkontakt“ aus Überzeugung.
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