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Die Energiewende beginnt bei uns daheim

Autor: Jürg Zulliger

Alle Welt spricht von Energiewende. Am besten fängt man bei sich zuhause und im Alltag an.

Stromsparende LED-Leuchte PANOS INFINITY im Hotel Ramada, Milano

Stromsparende LED-Leuchte PANOS INFINITY im Hotel Ramada, Milano

Hand aufs Herz: Könnten Sie auf Anhieb sagen, wie viel Energie Sie in Ihrem Haushalt benötigen? Wenn Sie wirklich die Umwelt und Ihr Budget schonen wollen, sollten Sie die Strom- und Energiefresser aufspüren.
Im Januar sind viele Leute damit beschäftigt, die schönen weihnächtlichen Lichtergirlanden wegzuräumen und ordentlich zu verpacken. Ist man miesepetrig, wenn man dabei auch einmal an Kilowattstunden denkt? Nehmen wir an, in der Weihnachtszeit haben in der ganzen Schweiz drei Millionen Haushalte und Geschäfte Lichtergirlanden sechs Stunden am Tag brennen lassen. Während 30 Tagen. Da kommt ganz schön was zusammen.

Unstillbarer Energiehunger
Alle Welt spricht von 2000-Watt-Gesellschaft und Energie sparen. Doch der Hunger nach ungebremstem Stromkonsum, nach immer noch mehr Auto- oder Flugkilometern scheint unstillbar. Wie viel Komfort und Annehmlichkeit im Alltag ist wirklich nötig?
Wohl kaum jemand kann noch aus dem Haus, ohne mobile Geräte wie iPhone, iPad oder sonst einen mobilen Computer dabei zu haben. Die Tatsache, dass all diese Geräte zur Herstellung und zum Aufladen viel Strom benötigen, dringt im Alltag kaum in unser Bewusstsein.
Oder noch ein Beispiel: Wenn wir gemütlich ein Vollbad nehmen, lassen wir nach einer Weile noch gerne etwas mehr warmes Wasser in die Wanne plätschern. Wem käme es in den Sinn, die Entspannung in der harten Währung von Energieverbrauch und Kilowattstunden messen zu wollen?
Energie hat direkt mit Wohlstand zu tun. Wenn die Menschen früher 80 Prozent ihres Geldes für Nahrung und Wohnen ausgeben mussten, blieb nichts übrig für kurzfristige Flugreisen.

Energie messen – aber wie?
Wenn Sie selbst einen Beitrag für einen bewussteren und sparsameren Umgang mit Energie leisten wollen, sollten Sie die Stromfresser daheim eruieren. Im Fachhandel erhalten Sie gute Strommessgeräte, oder Sie können sie sogar kostenlos bei Ihrem Elektrizitätswerk ausleihen.
Erfahrungsgemäss schlagen Tumbler, alte Elektroboiler, Kochherd, Backofen und Beleuchtung stark ins Gewicht. Neuere, effiziente Geräte, moderne LED-Lampen und ein bewussteres Verhalten im Alltag können Wunder wirken.
Noch ein Tipp: Wenn es nicht nur darum geht, das Gewissen zu beruhigen, sollten Sie Ihre eigene Energiebilanz erstellen. In einem top­modernen Haus, wo vier Personen wohnen, kann der Gesamtverbrauch auf 5’000 bis 6’000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden. Oder gehören Sie zu denen, die auf 40’000 Kilowattstunden kommen?

Ihre eigene Bilanz
Versuchen Sie, sich aufgrund von Stromrechnung und Verbrauchsdaten der Heizung oder Heizkostenabrechnung ein Bild zu machen. Um die Zahlen korrekt zusammenzustellen, können Sie sich an einen Energieberater in Ihrem Kanton oder in Ihrer Gemeinde wenden.
Fazit: Die Schweiz will bis 2050 den gesamten Energieverbrauch reduzieren. Auf dem Weg dorthin ist zu beachten: Wer bei der Energiewende etwas Grosses bewirken will, muss zuhause mit den kleinen Dingen im Alltag beginnen.

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