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Die eigene Gesundheit erhalten: Voraussetzung für gute Lebensqualität

Autor: Dr. med. Roland Ballier, Präventivmediziner | Foto: iStockphoto

Mit Lebensqualität werden üblicherweise die unterschiedlichsten Begriffe verbunden. Der soziale Status sei wichtig, materielle Voraussetzungen entscheidend, Zufriedenheit und Glück sollen es sein, welche die Lebensqualität ausmachen.

Die eigene Gesundheit erhalten: Voraussetzung für gute Lebensqualität

Die eigene Gesundheit erhalten: Voraussetzung für gute Lebensqualität

In diesen Zusammenhang gehört ein Zitat von Albert Schweitzer: „Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind, aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.“ Dies bedeutet, dass man oft Dinge des täglichen Lebens für selbstverständlich hält und ihre Bedeutung erst erkennt, wenn sie plötzlich fehlen, was nicht nur für das Glück, sondern auch für die Gesundheit gilt. Die Schulmedizin definiert Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit. So betrachtet, besteht Gesundheit als eigenständiges Phänomen nicht. Krankheit wird dabei häufig als etwas Unabwendbares, Schicksalhaftes empfunden, was nicht vermieden werden kann.

Wartung und Pflege
Zugegeben – viele Krankheiten scheinen uns willkürlich, grundlos, aus dem Nichts heraus zu befallen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass unser Körper eigentlich so konstruiert und gestaltet ist, dass er – was viele Beispiele zeigen – problemlos hundert und mehr Jahre alt werden kann, ohne dass unüberwindbare Krankheiten dies unmöglich machen. Aber – wie jedes Auto benötigt der Körper dazu Wartung und Pflege.
Es beginnt mit ausreichendem Schlaf, ausgewogener, vielseitiger Ernährung, regelmässigen körperlichen Aktivitäten, schliesst aber auch geistige Anforderungen und positives Denken mit ein. Die ständige Einnahme von Medikamenten, wie diese heute bei vielen Menschen ab dem 60. Lebensjahr die Regel darstellt, kann so weit gehend vermieden werden. Arztbesuch und Krankenhausaufenthalt werden damit zur Ausnahme in Akutsituationen.
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ wird spätestens demjenigen klar, der jahrelang die Gesundheit dem wirtschaftlichen Erfolg geopfert hat und dann oft vergebens versucht, mit Geld seine Gesundheit zurückzuerlangen.

Prävention schwer durchzusetzen
Das Problem ist, dass sich der Mensch seiner zu schützenden Gesundheit erst bewusst wird, wenn sie in Mitleidenschaft gezogen wird. Vorsorgemassnahmen und Prävention sind schwer durchzusetzen. Ein kluger Mann hat einmal gesagt, dass wir die Folgen des Lasters gerne von uns abwenden wollen, ohne aber das Laster selbst aufzugeben.
Es ist in diesem Zusammenhang ja auch interessant, dass wir unser heutiges System medizinischer, psychologischer, soziologischer Dienstleistungen „Gesundheitssystem“ nennen, obwohl es sich ausschliesslich um Krankheit dreht.
Gesundheit, und damit insbesondere die Lebensqualität vor allem im höheren Alter, hängt aber auch mit Intelligenz und Selbstverantwortung zusammen. Jeder muss selbst erkennen, was er seinem Körper zumuten kann und darf, muss diesen mit allem versorgen, was er braucht.
„Wie Gesundheit Krankheiten verhindert“ lautet in diesem Sinne der Titel eines Buches von Professor Harald Friesewinkel, Basel. „Es ist töricht zu glauben, man könne die Verantwortung für seine Gesundheit einem Arzt, dem Krankenhaus oder der Versichertengemeinschaft delegieren, denn wer für Krankheit verantwortlich ist, ist an Gesundheit oft nicht interessiert“, meint er.
Wer allerdings in der Lage ist, Gesundheit im obigen Sinne der „Salutogenese“, also der Vermeidung von Krankheit, selbstverantwortlich zu erhalten, muss sich um seine Lebensqualität keine Gedanken machen.

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