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Der Herzpatient allein zu Hause – was sagt die terzStudie «Alter 2040» dazu?

… Bewohnende von Altersinstitutionen können nicht einfach «ins eigene Bett» zurückgeschickt werden! Im Folgenden stellen wir die Aussagen der NZZamSonntag (NZZaS) den Erkenntnissen der terzStiftung aus Alter 2040 (terzStiftung) gegenüber.

  1. NZZaS: Spital zu Hause -> terzStiftung: Dank Smart Home längere Selbständigkeit.
    Während die Spitäler aus Gründen des Pflegefachmangels, Kosten- und Kapazitätsgründen das «Hospital at Home» andenken, geht aus der terzStudie klar hervor, dass es der grösste Wunsch der meisten Befragten ist, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können. Wie weiter unten zu zeigen ist, sind die Voraussetzungen und Mittel dazu in den beiden Fällen vergleichbar, die Motivation und Selbstbestimmung aber nicht. So fehlt in der NZZaS jeglicher Hinweis darauf, was die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten sind.
  2. NZZaS: Online-Medizin -> terzStiftung: KI, Mikrochips, Datenwolken – Fluch oder Segen?
    Mit Telemedizin wollen die Spitäler Patienten vom persönlichen Arzt- oder Spitalbesuch abhalten. Die grundsätzliche Akzeptanz dazu ist gemäss unserer Befragung «Alter 2040» gegeben und sie wird wohl weiter ansteigen, falls persönliche Termine vor Ort immer schwieriger zu erhalten sein werden. Auch die allenfalls eingeschränkte Mobilität motiviert, Telemedizin in Anspruch zu nehmen. Allerdings: Die für die Online-Medizin nötigen technischen und persönlichen Voraussetzungen sind bei weitem noch nicht bei allen älteren Menschen gegeben. Wir erleben das tagtäglich, wenn wir im Rahmen unserer AAL-Projekte mit älteren Testpersonen arbeiten.
  3. NZZaS: Weniger Betreuung -> terzStiftung: Bausteine für ein würdevolles Altern.
    Der Artikel der NZZaS zählt mehrere Aspekte auf, die getrennt behandelt werden müssen: Einerseits soll, was nicht unbedingt durch ausgebildetes Pflegefachpersonal erledigt werden muss, durch Pharmaassistenten und anderes Personal erledigt werden (Richten von Medikamenten, Gang auf die Toilette, …). Dieser Aspekt ist (solange die Sicherheit der Patienten gewährleistet ist), völlig unbedenklich. Der zweite Aspekt betrifft die Möglichkeit, dass in leichteren Fällen Sensoren und Messgeräte die Pflegenden weitgehend ersetzen. Alter 2040 zeigt klar: unterstützen ja, vollständig ersetzen nein.
  4. NZZaS: Gläserner Patient ->terzStiftung: Angst vor permanenter Überwachung ist gross.
    «Einen grossen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen Pflegerinnen und Ärzte am Computer statt beim Menschen.» Diese Feststellung kann wohl sinngemäss auch auf Altersinstitutionen übertragen werden. Mit der provokativen Frage «Datenspenden = das neue Blutspenden?!» haben wir die Akzeptanz der Datenerfassung, des Austausches und der Verarbeitung (auch mit KI) erforscht. Die Ablehnung liegt bei etwa 40%. Wir schliessen daraus folgendes: Auf niedriger Schwelle, also im Sinne des Abbaus unnötiger Bürokratie und des internen persönlichen Datenaustausches sehen wir die Probleme eher bei der Entwicklung eines funktionierenden Systems (elektronisches Patientendossier, Pflegedokumentation) als bei den betroffenen Menschen – sobald es ins, wenn auch anonymisierte, externe Zur-Verfügung-Stellen von Daten geht (Versicherung, medizinische Forschung), wird es kritischer.
  5. NZZaS: Roboter helfen -> terzStiftung: Chancen und Gefahren des Einsatzes von Robotern.
    Die Erkenntnisse unserer Alter 2040-Befragung können wie folgt zusammengefasst werden: je näher der (Pflege-) Roboter dem menschlichen Körper kommt (z.B. Verabreichen von Spritzen), desto geringer wird die Akzeptanz. Positiv: Als unterstützender Begleiter des Pflegepersonals oder als Spielkamerad im weiteren Sinne (Sozialroboter) werden solche technischen Geräte durchaus akzeptiert. Völlig unbestritten ist der Einsatz «im Hintergrund», also beispielsweise im Sinne eines vollautomatischen Labors. Hier sehen wir auch ein grosses Spannungsfeld zum oben erwähnten gläsernen Patienten: Gerne nehmen wir die verbesserten Diagnosemöglichkeiten und die rasche Entwicklung wirkungsvoller Medikamente an, aber … bitte, ohne meine persönliche Integrität zu verletzen.

 

Zusammengefasst ergibt sich aus der terzStudie Alter 2040, dass menschliche Zuwendung und körperliche Nähe nicht durch Technologie ersetzt werden können. Im Sinne der Unterstützung von Pflegenden (gilt auch für Angehörige!) und Ärzten durch Technologie besteht eine grosse, wenn auch nicht uneingeschränkte – Akzeptanz. Details dazu finden Sie hier unter Alter 2040.

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