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Das Lachen und seine Variationen

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Ein Lachen aus reiner Freude kann man wohl nur Kindern zuordnen und Erwachsenen, die sich eine gewisse Kindlichkeit bewahrt haben. Wenn das Leben später mitspielt, kommen weniger angenehme Variationen ins Spiel: Hohn, Spott, Schadenfreude, Hemmungen, Verklemmtheit. Und schon wird das Lachen nicht mehr ansteckend und befreiend. Lachen kann zerstören, gar Freundschaften auseinanderbringen. Lachen kann man nicht lernen, so wenig wie weinen. Auch nicht an einem Lachseminar. Freude und Vergnügen, die Auslöser sein müssen, lassen sich nicht herbeizaubern. Was ist überhaupt lustig? Auch hier sind die Geschmäcker verschieden. Die sensiblen Mitmenschen spüren sofort, ob ein Lachen von Herzen kommt oder unecht, verkrampft ist. Meine Nachbarin Frau B. hat einen unangenehmen Tick. Sie kann sich nur lachend mitteilen, auch wenn sie vom Ableben ihrer Katze berichtet. Dabei ist sie keine Frohnatur und durchaus im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Hier wird das Lachen ein wenig missbraucht. Ob sich doch eher viel Unsicherheit verbirgt?

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