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Bring eines, nimm eines

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Der offene Bücherschrank im Dorfzentrum ist eine Bereicherung für die Gemeinde. Brockenstube und Bibliothek sind allerdings über diese gratis Konkurrenz nicht glücklich.

Die Initianten haben ganz klare Vorstellungen, was ihrer Ansicht nach an Lesestoff erwünscht ist. Sie tendieren auf Erbauliches, Unterhaltendes. Was für sie gar nicht in den Schrank gehört sind Sachbücher, Kriegsliteratur, Politisches, Erotica und Science-Fiction. Kinder- und Jugendbücher sind sehr gefragt. Der Schrank sollte auch keinesfalls zur Entsorgung dienen. Das Publikum scheint diesen Aufruf zu beherzigen. Das Angebot ist zumeist in tadellosem Zustand.

Erfreulicherweise gibt es auch immer wieder Klassiker wie zum Beispiel Fontanes Effi Briest, aus der Feder von Max Frisch Homo Faber, die Originalfassung des Kleinen Prinzen von Saint- Exupéry oder gar die oft verfilmte Detektivgeschichte von Arthur Conan Doyle „Der Hund von Baskerville“.

Auch die Werke der „modernen Klassik“ beinhalten ihre typischen Merkmale: Harmonie, Menschlichkeit, generationenübergreifende Bekanntheit, wegweisend, hohe Qualität.

Ein Blick in den Bücherschrank lohnt sich für Lesefreudige immer wieder. Man möchte eine Trouvaille nicht verpassen. Die Einrichtung schafft auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Irgendjemand Unbekanntes hat sich doch mit dieser Lektüre befasst, die jetzt den Besitzer wechselt.

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