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Barrierefreies Wohnen hilft allen

Barrierefreies Wohnen hilft allen

Redaktion: René Künzli

Das Thema hat sehr viel mit «Zukunft gestalten im Immobilienbereich» zu tun. Die Investoren, die dies umsetzen, werden einen Mehrwert für ihre Liegenschaft und für die Mieter schaffen. Was verstehen wir unter Barrierefreiheit im Wohnungsbau und worin liegt der Mehrwert? Richten wir den Blick zuerst einmal auf den demographischen Wandel.

Barrierefreies Wohnen hilft allen
Barrierefreies Wohnen hilft allen

Demografische Entwicklung stellt neue Herausforderungen

Die Schweiz zählt heute ungefähr 8.5 Millionen Einwohner. Der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen beträgt 20% und der Anteil Personen mit einer oder mehreren Behinderungen liegt bei 17%. Unter «Personen mit Behinderungen» verstehen wir jene Menschen, die aufgrund von altersbedingten körperlichen und/oder geistigen Defiziten in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Wenn wir nun die Behinderung nicht als ein Problem, sondern als eine Chance sehen, indem wir den Blickwinkel umdrehen und diese noch stark wachsende Menschengruppe als unsere Kunden sehen, kommen wir zum Schluss, dass je mehr Barrieren wir im Wohnbereich ausmerzen, es desto weniger Behinderte gibt.

Fazit: Die Mieter oder der Eigentümer sind nie das Problem, sondern es sind die Barrieren, die sie an der freien Entfaltung hindern.

Bis ins Jahr 2035 wird der Anteil Ü 65 in der Schweiz auf annähernd 35% der Gesamtbevölkerung ansteigen, was einen Anteil dieser Gruppe von drei bis vier Millionen Menschen ausmachen wird. Die Lebenserwartung in der Schweiz beträgt heute schon 83 Jahre. Es spricht alles dafür, dass die Lebenserwartung noch weiter ansteigen wird.

Fazit: Der kluge Immobilienbesitzer richtet seine Infrastruktur barrierefrei ein und schafft damit Mehrwerte.

Was verstehen wir unter Barrierefreiheit?

1. Mobilitätseinschränkende Hindernisse

a) Niveauunterschiede
Darunter sind Schwellen, Absätze, hochflorige Teppiche, Kanten, Stufen oder starkes Gefälle einzustufen. Enge Stellen wie zu schmale Türen, zum Beispiel bei WC und Baderäumen, oder zu geringe Verkehrsflächen für Rollatoren oder Rollstühle. Letzteres ist allerdings anzahlmässig so gering, dass es sich nicht rechnet, eine durchgängige Rollstuhl-Begehbarkeit realisieren zu wollen. Kommt dazu, dass die erforderlichen Spezialeinrichtungen die Wohnlichkeit für Normalbenutzer massiv einschränken.

b) Einrichtung
Die ergonomisch richtige Einrichtung, z.B. in der Küche, ausziehbare Steh- und/oder Ablagetablare, Geschirrwaschmaschine und Backofen auf Arbeitshöhe einbauen, evtl. einige Bereiche unterfahrbar. Dort kann sitzend oder mit einem Rollstuhl gearbeitet werden. Gut ausgeleuchtete Räume. Ein Treppenhaus mit zwei Handläufen und gut markierten Stufen, besonders beim ersten und letzten Tritt bieten Sicherheit. Das Badezimmer ist idealerweise mit Bad und Dusche ausgestattet. Wenn aus Platzmangel auf etwas verzichtet werden muss, empfehlen wir einer räumlich grosszügigen Dusche den Vorzug zu geben.

2. Visuelle Barrieren

Wir empfehlen, wenn die Sehfähigkeit eingeschränkt ist, die Stellen mit markanten Kontrastfarben zu markieren, sodass sie leicht auffindbar sind. Ein weisser Lichtschalter auf einer weissen Wand ist fast nicht zu finden. Bewegungslichtschalter erleichtern nicht nur Sehbehinderten in der Nacht die Mobilität. Bei der Treppensicherheit ist es ausserordentlich hilfreich, wenn der Handlauf 30 cm vor dem Treppeneinstieg horizontal geführt, beginnt. Die sehbehinderte Person spürt, wenn der Handlauf abknickt, dass jetzt der erste Tritt kommt. Am Treppenende, wenn der Handlauf wieder horizontal verläuft, wird signalisiert, dass jetzt das Treppenende erreicht wurde.

3. Auditive Barrieren

Bei ungünstiger Raumakustik, mit vielen Neben- und Störgeräuschen, ist die Kommunikation schon für den Normalhörer erschwert und für ein eingeschränktes Hörvermögen ganz unmöglich. Bei einer Hörschwäche empfiehlt es sich nebst der Wohnungs- oder Hausglocke auch eine Lampe an einem gut sichtbaren Ort anzubringen, die aufblinkt und visualisiert, dass jemand geläutet hat.

Fazit: Barrierefreiheit beim Wohnen dient allen. Sie ist eine zukunftsgerichtete Investition, die einen Mehrwert für Mieter und Vermieter darstellt und die Vermietungschancen markant erhöht, bei geringen Mehrkosten.

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