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«Alter 2040» – Ein gewagter Blick in die Zukunft der Altersarbeit

Kann Technologie Spass machen?

Meine Enkel (er bald 7 und sie eben gerade 4 geworden) gehören zur Generation Alpha (ab 2010 beginnt man neu mit dem griechischen Alphabet), während ihre Eltern unter Generation Y laufen und die Grosseltern stolze Babyboomer sind.  Alle erwähnten Personen sind digital affin (mit einer Ausnahme, wobei es mir Höflichkeit und eine gewisse Vorsicht verbieten, näher darauf einzugehen). Diese Generationen (natürlich gehören auch X und Z dazu) sind geprägt unter anderem von spezifischen Aspekten moderner Technologie, wie:  Digitalisierung, Vernetzung, Algorithmen, Sprachsteuerung. Diese Prägung kann positiver oder negativer Art sein, entziehen kann sich ihr aber niemand. Darum war Technologie ein Schwerpunkt unserer Befragung zu «Alter 2040».

Während die Enkel erwartungsgemäss keine Lust haben, sich mit «Alter 2040» auseinanderzusetzen, sieht das bei den oben erwähnten Erwachsenen anders aus. Mit einem spontanen Kommentar möchte ich mich heute auseinandersetzen: «Zu viel Wenn und Aber im Bericht, nichts zum Spassfaktor, der doch in der Technologie enthalten ist!» Spass und Technologie?

Hier könnte man die Enkel zu Rate ziehen, wobei die stille Beobachtung schon aussagekräftig genug ist: Ja, es stimmt, Technologie macht ihnen Spass; sie hat überhaupt keine andere Funktion, als ihnen Spass zu bereiten. Die kleinen Fingerchen huschen über Bildschirme aller Art, sie spreizen sich, ziehen sich zusammen, schieben, wischen, tippen, drücken, wedeln (pardon, da ist die Fantasie mit mir durchgegangen), und all dies mit dem einzigen Ziel und Zweck, spassige Unterhaltung zu geniessen.

«NEIN – die Grosseltern haben kein Netflix, tut uns leid, geht doch mal nach draussen spielen, oder baut mit Lego, oder macht ein Puzzle.»

Und tatsächlich: das machen Sie auch, mit ebenso viel Freude. Allerdings – im Gegensatz zu den digitalen Spielereien – nur wenn der Grossvater mitspielt.

Was will ich damit sagen? Die ältere Generation könnte sich ein Beispiel an den Jungen nehmen, wie man positiv mit neuen Technologien umgehen kann. Natürlich muss man sich auch der Gefahren bewusst sein und sich entsprechend verhalten (da haben wohl die ganz Jungen ihre Defizite). Insgesamt sind wir auf die neuen Technologien angewiesen, und mit einer positiven Einstellung können wir unsere Lebensqualität erhöhen – gerade auch im Alter.

Zum Schluss noch ein kleiner Test: Ich zeige den Enkeln den Umschlag der Broschüre «Alter 2040». «Was sagt Ihr zu diesem Bild?». «Cool!». «Und was noch?». «Kann man sich von ihm auch etwas wünschen?». Während bei vielen Erwachsenen die Vorstellung, im Alter von einem Roboter geführt zu werden, auf teils heftige Ablehnung stösst, ist «das» für die Enkel (auch) Spass, vielleicht könnte man mit ihm – sprachgesteuert, selbstverständlich – auch irgend einen Unfug anstellen oder ihn Süsses holen lassen; und ja: für die Enkel ist es spontan und absolut sicher ein ER, fragen Sie mich nicht, warum. Das ist ein Thema für einen späteren Beitrag.

(Beitrag von Dr. Georg Weidmann, dem Hauptautor der Broschüre der terzStiftung «Alter 2040»)

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