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Alles nach Gewicht

Annemarie Golser

Annemarie Golser

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Die Waage spielt in unserem Leben eine bedeutende Rolle. Sie kommt schon beim Eintritt in diese Welt zum Einsatz. Ist das Ergebnis in der Norm, scheint das nicht nur die Eltern, sondern auch ihr Umfeld zu interessieren und gehört somit auf die Geburtsanzeige. Regelmässige Gewichtskontrollen geben Aufschluss über das Gedeihen des Säuglings. Eine Zunahme ist jetzt noch erwünscht. Mit den Jahren ändert sich das in vielen Fällen.
Um Vor- oder Nachteile unter den Sportlern auszugleichen, wird bei etlichen Sportarten, etwa beim Boxen Rudern, Reiten, die Gewichtsklasse ermittelt. Auch bei einer Kontrolluntersuchung beim Arzt, beim Spitaleintritt, ist der Gang auf die Waage unerlässlich. Das Zünglein an der Waage, alles in die Waagschale werfen, das sind im digitalen Zeitalter nur noch Redensarten. Die kunstvoll hergestellten gusseisernen Waagen mit den Messingschalen und den Gewichtsteinen sind heute Sammlerobjekte.
Früher gab es für Mehl, Zucker, Reis, ja sogar für Salz, den Offenverkauf. Jetzt sind diese Lebensmittel abgepackt. Obst und Gemüse kann die Kundschaft selber abwägen. Das ist praktisch, denn so sind individuelle Einkäufe möglich. Es gibt allerdings wieder Idealisten unter den Geschäftsleuten, die auf Fertigverpackungen verzichten.
Neuerdings gilt sogar für Blumen nicht mehr der Stückpreis. Beim Blumenfeld fürs Selberpflücken stand doch tatsächlich an der fix montierten Kasse geschrieben: Hundert Gramm Rosen Fr. 7.50. Einen ganzen Strauss zu berechnen, könnte eine Herausforderung sein und Kauffreudige abschrecken. Wenn die Rosenzeit da ist, werde ich mir wenigstens eines dieser biologisch dynamisch gewachsenen Freilandexemplare leisten, auch wenn hundert Gramm überschritten werden.

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