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AHVplus – ein Nein mit Fragezeichen

Angesichts der demographischen Entwicklung – immer mehr Rentner/-innen, immer weniger Junge bzw. Erwerbstätige – kann es als Antwort auf die AHVplus Initiative eigentlich nur ein Nein geben. Oder doch nicht? Es gibt jedoch einige bedenkenswerte  Fakten die in der Diskussion kaum zur Sprache kommen und  ein etwas differenzierteres Bild zeigen.

Erwähnt seien unter anderem etwa:

Dass die heutigen Senioren und Seniorinnen damals noch für die Eintritts- oder Elterngeneration zusätzlich AHV-Beiträge  bezahlt haben.

Rund 90 Prozent der AHV wieder in die Wirtschaft zurückfliessen.

Die Senioren und Seniorinnen mit ihren Steuern  wesentlich dazu beitragen  öffentliche Aufgaben und Projekte  mit zu finanzieren die allen Bevölkerungskreisen, auch den Jungen und kommenden Generationen, zugutekommen und sie leisten für mehrere Milliarden Franken unbezahlte Freiwilligenarbeit in Familie – Betreuung von Enkelkindern und Pflege von Angehörigen – und Gesellschaft.

Im Zuge der Globalisierung, Internationalisierung oder zur Gewinnmaximierung wurden und    werden   immer mehr  Arbeitsplätze ins Ausland verlagert.  Als Folge davon gehen  bei uns  Tausende von Arbeitsplätzen verloren und damit  nicht nur Steuereinnahmen, sondern auch  Beitragszahlungen in die AHV und in die BVG. Gleichzeitig finden  von Entlassungen betroffene ältere Arbeitnehmer/innen aufgrund  ihres Alters kaum mehr eine Arbeitsstelle und werden zwangsläufig zu  Sozialhilfeempfängern. Mit der Demographie hat das nichts zu tun.

In dem alle zwei Jahre der  Teuerung angepassten  AHV – Mischindex fehlen e  die Jahr für Jahr  steigenden  Krankenkassenprämien und die Mieten. .Ausserdem wird auf den Renten der Pensionskassen seit Jahren keine Teuerung mehr entrichtet.  Viele Rentner, vor allem Rentnerinnen, haben  nur eine kleine keine Rente aus der 2.Säule, da sie erst seit 1984 obligatorisch ist.

Mit dem Eintritt der geburtenschwachen Jahrgänge ins Rentenalter wird ab etwa 2035  der Anteil der Senioren/-innen wieder sinken.

Nun bei einem Nein, dürfte  die Altersarmut zunehmen mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Ergänzungsleistungen und die Sozialhilfe.
Margareta Annen Ruf, Redaktion terzMagazin


Trotz aller Vorbehalte:
Für die Asylindustrie und für die Auslandhilfe werden Milliarden verbraten, doch für die alte Generation in der Schweiz ist alles zu kostspielig.
Eigenartige Einstellung. Und der Saga vom Generationenkonflikt sollte man endlich etwas entgegenstellen.
Roland Grüter, terzExperte

Diesmal sind wir Rentner in der Pflicht gegenüber der Enkelgeneration. Ein klares Nein ist hier gefordert, um die Solidarität zwischen den Generationen nicht zu gefährden. Für tiefe Renten funktioniert die Unterstützung auf Gemeindeebene. Eine Erhöhung der AHV-Renten würde keine Verbesserung für diese Bezüger  mit sich bringen, da einfach eine Umlagerung von der Fürsorgeunterstützung zur AHV entstehen täte.
Rudolf Schwarz, Dinhard


In den digitalisierten Fragebogen anonym eingetragen waren folgende Bemerkungen:

Liegt völlig schief in der Landschaft und gefährdet das Gesamtkonzept der Altersvorsorge von BR Berset.

Es ist zwar richtig, dass das Lebensalter steigt und die Beitragszahler an die AHV im Moment weniger sind. Durch die starke Zuwanderung und höhere Zunahme der Geburten, hat die zukünftige Generation keinen Nachteil bei der AHV. Deshalb finde ich es falsch immer wieder von Generationenkonflikt zu sprechen.
„Wir Alten“ haben die Jungen sehr gerne durchgefüttert und ihnen vieles auf dem Tablett serviert. Eine kleine Gegenleistung von dieser Seite nehmen wir dankbar an.

Im Artikel wurde nur auf die demografische Veränderung hingewiesen. Ebenso bedenklich finde ich die Zinsentwicklung. Falls die negativen Zinsen längere Zeit anhalten bricht unser Finanzsystem zusammen.

Wer soll das finanzieren????

Ebenso wird in vielen Kantonen über die Erhöhung des Eigenmietwerts diskutiert – und, um diesen Mehraufwand beim Senioreneinkommen zu kompensieren, wäre die Erhöhung der AHV sinnvoll. Das Argument, dass die Erhöhung auch finanziell privilegierten AHV-Rentnern zugute kommen würde, sticht nicht, da dies nur eine kleine Minderheit betrifft, die wiederum mit der Erhöhung der AHV auch wieder mit einer höheren Einkommenssteuer abgegolten wird.

Meine AHV Rente betrug im Jahr 2003 25’320 Fr. Im vergangenen Jahr betrug die Rente 28’200 Fr. Eine Zunahme von 2’880 Fr. oder 11.37 % in 12 Jahren oder durchschnittlich rund 1 % pro Jahr.
Wie sehen die Lebenshaltungskosten aus? Wenn ich nur die für ältere Menschen relevanten Ausgaben anschaue z. B. Krankenkasse, ÖV, Miete und Gebühren für allerlei DL, besonders die vom Staat erhobenen, dann habe ich klar weniger Geld für meinen Lebensunterhalt zur Verfügung. Und wenn ich noch das BVG in die Betrachtung einbeziehe sieht es noch schlimmer aus. Für das Jahr 2003 bekam ich 59’519.20 und für 2015?? auch 59’519.20!! Klar die Frage nach der Finanzierung einer AHV- Anpassung von 10 % ist nicht einfach zu beantworten. Wie wär’s mit Abspecken der Bundesverwaltung, weniger grosszügigere Kulturförderung (Berset), oder bei der Entwicklungshilfe (durchschnittlich 3’000 Mio pro Jahr)oder das Reisebudget von BR Burkhalter?
Es gäbe sicher noch viele Umschichtungsmöglichkeiten bevor man durch höhere Beiträge die Wirtschaft und die aktive Bevölkerung belastet.

Toller Artikel von René Künzli.

Das Giesskannenprinzip ist nicht sinnvoll. Menschen mit ohnehin komfortabler finanzieller Situation benötigen keine Erhöhung der AHV. Besser gesicherte Ergänzungsleistungen für solche, die keine oder nur eine ungenügende 2. Säule haben!

Der Generationenvertrag ist dadurch gefährdet und lässt einen solchen unüberlegten Vorstoss nicht zu.

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1 Kommentar
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Kurt Geissmann-Wolf
16. September 2016 17:02

Bei aller Anerkennung, was die „Alten“ für Familien und indirekt für die Wirtschaft noch leisten; ich glaube kaum, dass es noch eine Generation geben wird, welche eine so feudale Zeit erleben wird wie unsere Nachkriegsgeneration. ( mein Jahrgang 1945)
Helfen wir doch mit ein bisschen Zurückhaltung und Solidarität, dass unsere Nachkommen auch noch ein einigermassen angenehmes Pensionsalter erleben dürfen.