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Administrative Hürden schmälern den Erfolg

Mit der Digitalisierung sind hohe Erwartungen verbunden. Von ihr verspricht sich die moderne Gesellschaft: von der Wirtschaft, der Industrie, dem Tourismus über die öffentliche Verwaltung bis zu Non-Profit–Organisationen eine Vereinfachung/Entlastung der Arbeit sowie eine Kostenersparnis. Auch im Gesundheitswesen. Administrative Hürden schmälern jedoch den Erfolg.

Wie Untersuchungen zeigen, nutzen nicht nur jüngere, sondern auch viele ältere Menschen digitale Dienstleistungen: etwa Bank- und -Geldautomaten, E-Banking und Suchdienste, weil diese Dienste zeit- und ortsunabhängig sowie schnell und unkompliziert zur Verfügung. stehen. Technische Kommunikationssysteme sollen zudem älteren Menschen ihre Selbständigkeit erhalten und so auch dem Mangel an Fachkräften in der Pflege begegnen.

Auch oder ganz besonders erwarten Ärzte, Pflegefachleute und andere Akteure im Gesundheitswesen von der Digitalisierung eine Entlastung ihrer Arbeit in Spitälern, in Arztpraxen sowie in Alters- und Pflegeinrichtungen.

Doch werden die in die Digitalisierung gesetzten Erwartungen erfüllt? Nun, wie in allen Bereichen unserer Gesellschaft, werden die Vorteile der modernen technischen Kommunikationssysteme auch im Gesundheitswesen durch den ständig steigenden administrativen Aufwand gebremst, mehr noch, die Arbeitsbelastung nimmt dadurch eher noch zu.

Dass ein einigermassen funktionierendes Neben- und Miteinander Regeln, Vorschriften und Gesetze braucht, ist unbestritten. Unser Land ist und war seit jeher in dieser Hinsicht jedoch besonders effizient, und hat nicht umsonst weitherum den Ruf alles gut geregelt zu haben. Und der «Regulierungseifer» wird, aus was für Gründen auch immer, im digitalen Zeitalter- oder wegen der Digitalisierung? – noch beflügelt. Jedenfalls eruieren besorgte, findige und eifrige «Gemüter» ständig neue gesetzliche «Lücken», die noch geschlossen werden müssen, auch im Gesundheitswesen. Anstatt Entlastung und mehr Zeit für die Patienten und für die Pflege, benötigen Ärzte und Pflegefachleute in Arztpraxen, in Spitälern sowie in Alters- und Pflegeheimen einen stets grösseren Teil ihrer Zeit für den steigenden administrativen Aufwand.

Wenn wir im übertragenen Sinne des Zitats «Mit dem Computer lösen wir die Probleme die wir früher nicht hatten» sagen müssen «mit dem Computer lösen wir den steigenden administrativen Aufwand den  wir früher nicht hatten»,  dann sind Ziel und Zweck der Digitalisierung im Gesundheitswesen aber nicht nur – verfehlt. Nämlich weniger Arbeitsbelastung, mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben sowie Kostenersparnis.

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