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1000-Jährig – ein Traum oder doch nicht?

Margareta Annen, Redaktion terzMagazin

Die Gesellschaft wird immer älter, das die gängige Aussage. Geht es nach dem britischen Alterswissenschaftler und Zukunftsforscher Aubrey de Grey, ist gar ein methusalemisches Alter von 1000 Jahren in naher Zukunft möglich. Geht damit ein alter Menschheitstraum in Erfüllung oder doch nicht?

1000-Jährig – ein Traum oder doch nicht?

Für den Wissenschaftler Aubry de Grey, der unter anderem mit Michael Rae das Buch “Ending  Ageing“ (Ende des Alterns) verfasst hat, gleicht der menschliche Körper einer „Maschine“ die gewartet werden muss wie etwa ein Auto oder ein anderes Gerät. Mit der Alterung nutze sich der Körper bzw. nutzten sich die einzelnen Teile des Körpers ab und die Schäden häuften sich, so der Wissenschaftler. Zu den häufigsten Alterskrankheiten  zählen etwa Krebs, Diabetes, Alzheimer/Demenz sowie Herz- und Kreislaufkrankheiten. Als Mittel gegen die krankmachenden Faktoren und alternden Zellen nennt Grey etwa die Stammzellentherapie, Spezialimpfungen, gentechnische Eingriffe und/oder Nanoroboter um beschädigte Zellen zu ersetzen und alternde Zellen wieder fit zu machen.

Damit rückt der Traum vom nahezu ewigen Leben in greifbare Nähe. Anstelle einer mystischen Quelle oder eines Brunnens wie er etwa auf dem Gemälde „Der Jungbrunnen“ von Lukas Cranach dem Aelteren (1546) dargestellt ist, sind es Massnahmen und Methoden unseres High-Tech Zeitalters, die uns dazu verhelfen sollen mehrere hundert  oder gar tausend Jahre alt zu werden. Zwar hat sich dank des medizinischen und zivilisatorischen Fortschritts der vergangenen Jahrhunderte die durchschnittliche Lebenserwartung eines Grossteils der Bevölkerung in den Industriestaaten, bereits um einige Jahrzehnte erhöht. Zudem verfügen wir über ein ständig wachsendes Angebot an „Anti Ageing“-Mitteln und -Massnahmen aller Art zur Erhaltung der Jugendlichkeit.

Indes, die Wartung und Instandhaltung  der „Maschine“ Mensch über hunderte von Jahren ist das eine. Doch abgesehen von den Kosten, welche Auswirkungen hätte eine solche Alterung auf die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Arbeitswelt, den Alltag, die Nachkommen? Und wie sähe es mit der psychischen oder geistigen Entwicklung aus? Würde die Psyche dann auch mit der Verjüngung des Aeusseren, der Physis, mithalten?

Es ist sehr zu hoffen, dass Aubrey de Grey und andere in Richtung „ewiges Leben“ forschende Köpfe auch zu diesen Fragen forschen und Antworten/Lösungen finden. Denn nur schon die heutige Langlebigkeit, die im Vergleich zu den Langlebigkeitsperspektiven Greys höchst bescheiden ist, bereitet so manchem in der Gesellschaft mehr Sorgen und Probleme als Freude.

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