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Von Schlagzeilen und Ideenklau

Annemarie Golser

Annemarie Golser

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Gibt eine knallige Schlagzeile, oder neudeutsch Headline, in jedem Fall Rückschlüsse auf den Inhalt der Schreibe? Dieses Themas will ich mich annehmen.

„Kein Betreff, wollen Sie wirklich senden“. Immer wieder ein kurzes Unbehagen bei solchen Compi-Meldungen. Mein Tun wird ja im Hintergrund kontrolliert.  Warum ist ein Betreffnis so wichtig? Will der E-Mail Empfänger wissen, ob es sich lohnt, den Text zu lesen? Mit der Frage, ob jede Schlagzeile Rückschlüsse auf den Inhalt des Haupttextes erlaubt, komme ich auch zu spät. Max Küng, Kolumnist beim „Das Magazin“, kommt mir im neusten Heft mit einer Auswahl von reisserischen Buchtiteln zuvor. Immer dieser Ideenklau! Gute Gedanken müssten auch urheberrechtlich geschützt werden. Da schreibe ich über Chichi auf dem Teller und anderntags springt mir dieses Wort aus einem Kochjournal entgegen. Meine witzige Bemerkung über eine Telefondame, die nach Angabe des Jahrganges das Alter nicht berechnen konnte, stiehlt mir das Fröilein Da Capo. Mein Hinweis, dass man Verbote auch auf nette Weise formulieren kann, hat sicher zum Foto einer entsprechenden Tafel in der Tageszeitung geführt.
„Es  liegen halt alle Themen in der Luft“. Mit diesen Worten tröstete seinerzeit die erfahrene Redaktorin die junge Volontärin.
Als Revanche übernehme ich jetzt von einem andern Kollegen das herrliche Wort „Griffelgenossen“. Keiner von ihnen hat sicher eine so einmalig gute
Schlagzeile wie ich gefunden: „Es zählt, was fällt“. Das war für eine Reportage über einen Kegelclub.

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