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Unbegründete Vorverurteilung

Margareta Annen-Ruf, Redaktion terzMagazin

Das in Artikel 8 Absatz 2 der Bundesverfassung festgehaltene Diskriminierungsverbot gilt auch für das Alter. Dessen ungeachtet wird dieses Verbot, wenn es um das Alter geht, immer wieder einmal übersehen oder verletzt.

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Unbegründete Vorverurteilung

„Es gibt eine Art Altersrassismus+, sagte die heute 64-jährige Schauspielerin Isabella Rosselini, unlängst in der „Bild am Sonntag.“ Ganz so falsch ist diese Aussage nicht, denn die Älteren sind immer wieder einmal Diskriminierungen und Vorverurteilungen ausgesetzt. Dazu gehört auch der Vorschlag der Zürcher SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr, indem sie die Stimmen der Jüngeren gegenüber den 65-Jährigen und Älteren stärker gewichten will. Dazu sollen die Eltern die Möglichkeit erhalten, auch für die Kinder abstimmen zu können. Ein Vorschlag, der nicht unbedingt neu ist und schon von andern, um die Zukunft ihrer Kinder besorgten Zeitgenossen gemacht wurde.
Zudem passt dieses Ansinnen zu einem auch schon (von Polo Hofer) gemachten Vorschlag, den 70-Jährigen und Älteren das Stimmrecht zu entziehen.

„Den Spiess umkehren“
Da gerät die ältere Generation wieder einmal unter Verdacht, indem ihr unterstellt wird, sie würde den Fortschritt verhindern, nur an sich denken kurz den Jungen die Zukunft verbauen. Annahmen und  Vorverurteilungen, die in unserer Gesellschaft eigentlich verpönt sind und bezüglich Alter nirgendwo begründet sind, im Gegenteil. Eine genaue Überprüfung der Abstimmungsresultate ergab nämlich eine grosse Übereinstimmung zwischen Alt und Jung. In drei Vierteln der  Vorlagen, über die das Volk abzustimmen hatte, stimmten sie gleich.
Der „Spiess“ kann ja auch umgedreht werden, indem das Abstimmungsverhalten der noch nicht 65-Jährigen bzw. der Elterngeneration hinterfragt wird. Werden die Eltern denn im Sinne ihrer Kinder entscheiden? Vielleicht haben die Kinder einmal andere gesellschaftliche und ökonomische Wertvorstellungen als die Elterngeneration – die 68-er lassen grüssen. Abgesehen davon, projizieren die Eltern nur zu oft die eigenen Wünsche oder den Traum von der verpassten Karriere in ihre Kinder. Es gibt dafür genügend Beispiele.
Abgesehen davon seien Regierungsrätin Jacqueline Fehr und all die andern um das Wohl ihrer Kinder besorgten Zeitgenossen daran erinnert, dass auch sie, über kurz oder lang, zu den „Alten“ gehören werden.

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