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Selbstbestimmt leben und wohnen

Autorin: Margareta Annen-Ruf, Mitglied der terzRedaktion

Abgesehen davon, dass ein Grossteil der Senioren den Wunsch hat, wenn möglich bis ans Lebensende ein autonomes Leben führen zu können, wächst auch die Nachfrage nach einer kostengünstigeren Variante zum Altersheim. Ergänzend dazu verlangt auch der in den nächsten Jahren rasch steigende Anteil der älteren Bevölkerung nach neuen Wohnformen und -konzepten.

Beidseitige Handläufe erhöhen die Treppensicherheit erheblich.

Beidseitige Handläufe erhöhen die Treppensicherheit erheblich.

Bereits das 2002 von der Schweizerischen Gesellschaft für Prävention und Gesundheitswesen herausgegebene Dokument „Gesundheitsziele für die Schweiz“ (Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert, WHO Europa) empfiehlt im Kapitel „Altern in Gesundheit“ u.a., dass bis zum Jahr 2020 keine ältere Person ohne kognitive Defizite mehr im Altersheim leben sollte, wenn sie dies nicht freiwillig gewählt hat oder wählt. Ferner, dass bis im Jahr 2010 (!) alle Wohnungen auch für ärmere Menschen mit einfachen Hilfsmitteln ausgerüstet sein sollten. Noch aber wird in diese Richtung viel zu wenig investiert. Dabei kommen den Bedürfnissen älterer Menschen angepasste Wohnformen und -konzepte auch jüngeren Menschen mit einer Behinderung und/oder später Familien mit Kindern zugute.

Länger mobil und gesund
Gefragt sind unter anderem etwa:

  • Mit Griffen, Handläufen bzw. modernen Kommunikationsmitteln funktionell eingerichtete barrierefreie Wohnungen mit Dienstleistungen nach Bedarf – die Mieterinnen und Mieter sind autonom und wählen Dienstleistungen, die sie benötigen oder wünschen (u.a. Spitex, Mahlzeitendienst, Begleitung beim Einkauf, Hilfe bei administrativen Aufgaben).
  • Das Bauen von Wohnungen an zentraler Lage, so dass auch in ihrer physischen Mobilität eingeschränkte ältere Menschen wichtige Einrichtungen wie etwa Post, Bank, Lebensmittelläden, Apotheke und Drogerie zu Fuss erreichen können und ihnen auch die Teilnahme am Alltagsgeschehen und an kulturellen Aktivitäten ermöglicht, was sie vor Vereinsamung bewahrt.
  • Die Förderung von Senioren-Wohngemeinschaften mit der Möglichkeit zu gegenseitiger Unterstützung und von intergenerationellem Wohnen (Generationenhäuser) was zu einem besseren Verständnis zwischen Jung und Alt beiträgt.
  • Mit Blick auf die wachsende Zahl alleinstehender älterer Menschen, besonders Frauen, braucht es aber auch mehr kleinere sowie für das mittlere bis kleinere Budget bezahlbare Wohnungen.

Nicht zuletzt fördern auf Selbständigkeit ausgerichtete Wohnkonzepte die Lebensqualität und die physische und psychische Mobilität, was zu einer besseren Gesundheit und damit zur Entlastung der Gesundheitskosten für den Einzelnen und die Gesellschaft beiträgt.

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