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Patientenorganisationen tauschen sich aus

Patientenorganisationen tauschen sich aus

Patientenorganisationen tauschen sich aus

An der 2. „Walk & Talk“ Zug Möglichkeiten zu Gesprächen und Informationen.
Chronische Erkrankungen verlaufen oft komplex. Das erfuhr man bei den vielen Gesprächsmöglichkeiten, die sich beim 2. Walk & Talk in Zug an den Ständen der 9 von 16 am Event beteiligten Patientenorganisationen ergaben. Nicht selten haben Betroffene eine Odyssee hinter sich, bis sie die richtige Diagnose und Behandlung erhalten. Wenn sie sich einer Patientenorganisation anschliessen, bekommen sie nicht nur wichtige sachliche Informationen, sondern auch moralische und psychische Unterstützung, um ihr Leben besser zu meistern.

Chronisch – nicht ansteckend
Adéla Fanta leitet das Sekretariat der SMCCV (Schweizerische Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Vereinigung). Sie ist aber auch selber stark eingeschränkt durch Symptome wie Krämpfe, totale Erschöpfung, Durchfälle und Erbrechen. „Morbus Crohn-Patienten haben gegen viele Vorurteile zu kämpfen. Viele denken, die Krankheit sei ansteckend und machen einen Bogen um uns.“ Nicht genug, dass Menschen mit chronischen Erkrankungen unter grossem Leidensdruck stehen, sie kämpfen im Alltag gegen viele Missverständnisse. Oft aus Unwissen. „Nur wenn die Öffentlichkeit über chronische Krankheiten informiert ist, können Vorurteile und Ängste abgebaut werden. Deshalb sind Anlässe wie der ‚Walk & Talk‘ ganz wichtig“, ist die Vertreterin der Morbus-Crohn- und Colitis-Patienten überzeugt. Alle Patientenorganisationen hatten die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum vorzustellen und ihre verschiedenen Angebote im schönen Ambiente der Zuger Altstadt am Seeufer bekannt zu machen. An den Spaziergängen anlässlich des 2. „Walk & Talk“ bot sich den 130 Teilnehmenden die Chance, sich auszutauschen und neue Lebensperspektiven dazuzugewinnen.

Niemand wird allein gelassen
Sämtliche Patientenorganisationen existieren hauptsächlich dank Freiwilligenarbeit. Spenden und Mitgliederbeiträge machen nur einen kleinen Teil des Budgets aus. Bei der von Heinrich von Grünigen, Präsident der Schweizerischen Adipositas-Stiftung, geleiteten Podiumsdiskussion wurde offenbar, dass die meisten Gruppierungen zwar sehr aktiv sind – aber sie kämpfen mit Existenzängsten. „Die Spendenfreudigkeit nimmt ab, zudem will sich kaum jemand mehr für ein ehrenamtliches Engagement verpflichten“, meinte Rebekka Toniolo, Leiterin der Beratungsstelle Krebsliga Zug. Anlässe wie „Walk & Talk“ schaffen für die Patientenorganisationen nicht nur eine wirksame Plattform nach aussen, sondern bieten auch Gelegenheit, um sich untereinander auszutauschen und von den gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren.

Unterstützung auch in Zukunft sicher
Um die Finanzen ging es auch beim Gespräch mit Martin Pfister, der Anfang Jahr zum Regierungsrat und Gesundheitsdirektor des Kantons Zug gewählt wurde. Er hatte sich im Vorhinein ausführlich an den verschiedenen Ständen kundig gemacht und zeigte sich beeindruckt von der Breite des vorhandenen Angebots. „Das Netzwerk, das die verschiedenen Patientenorganisationen bieten, ist enorm wichtig“, betonte er. Trotz Sparprogrammen, die auch das Gesundheitswesen betreffen, will der Politiker die bisherige Linie des Kantons weiterverfolgen und sich im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten für die Unterstützung von Menschen mit chronischen Erkrankungen stark machen.
Das global tätige Biopharmaunternehmen AbbVie mit ihren Schweizer Büros in Baar (ZG) organisierte den 2. „Walk & Talk“, um Patientenorganisationen von chronisch erkrankten Menschen in angenehmer Atmosphäre die Möglichkeit zu bieten, Erfahrungen auszutauschen. Und vor allem etwas Grundlegendes zu erfahren: „Ich bin nicht allein.“ Die Unterstützung seitens Zug ist der Eventorganisatorin gewiss. Die Stadt stellt ihr auch für die 3. Ausgabe des „Walk & Talk“ 2017 den Landsgemeindeplatz zur Verfügung.

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