15 Apr Gemütlich wie in den Fifties

Autorin: Marianne Kohler | Fotos: zVg

Wir lieben sie wieder, die Gemütlichkeit der Fünziger Jahre. Die Möbel, die leichtfüssig wenig Platz einnehmen, die zarten, gebrochenen Farben, die geschwungenen Formen, die grafischen Muster, die Tapeten und gar die Zimmerpflanzen. Wie das alles modern und zeitgemäss aussieht sehen Sie hier.

Gemütlich wie in den Fifties

In den Fünfziger Jahren, der Dekade nach dem Weltkrieg, veränderte sich die Gesellschaft. Wohnraum war knapp und für die neuen, urbanen Kleinfamilien wurden Wohnblöcke gebaut mit modernen Mietwohnungen, die mit Einbauküchen und Badezimmern ausgestattet wurden. So veränderten sich auch die Einrichtungen. Leichte Möbel, die wenig Platz brauchten ersetzten grosse schwere Erbstücke. Genau das lieben wir auch heute wieder, denn der Stil passt perfekt in moderne Wohnungen. So zeigt denn auch neues Design Retroformen, vieles steht auf Beinen und bekommt so Leichtigkeit und die Farben zeigen sich in den gebrochenen, warmen Tönen von damals.

Die Wiederentdeckung der Häuslichkeit
Wir wohnen wieder privater, legen weniger Wert auf äussere Werte, essen gerne zuhause, kochen, laden ein, geniessen gemütliche Stunden auf dem Sofa und möchten es ganz einfach schön zuhause haben. So decken wir den Tisch mit edler Wäsche, haben buntes Geschirr für das Frühstück und chices für das Abendessen, wir kaufen gutes Kochgeschirr, stapeln Kochbücher im Regal, restaurieren Möbel, die wir auf dem Flohmarkt gefunden haben und kaufen handgemachte Putzuntensilien. Die Häuslichkeit ist wieder da und wir lieben sie. Schwiegermutterzungen, Spinnenpflanzen, Gummibäume, Sukkulenten und Kakteen zeigen sich neu in alter Formschönheit. Anstelle ihres angestammten Platzes im Pflanzenfenster zeigen sich einzeln in hübschen Töpfen oder wie hier in eigens für entworfenen chicen Ständern.

Multifunktionalität inbegriffen
Der Wunsch nach bürgerlichem Komfort wurde in den Fünziger Jahren mit Multifunktionsmöbelstücken befriedigt, ganz nach dem Motto «alles in einem». So gab es Fernsehmöbel, die Platz für Zimmerpflanzen boten, Beistelltischchen wurden gleich in Sessel oder Sofas integriert und die Hausbar in Regale oder Sideboards. Schlanke Beine, sanfte Kurven – das Designrezept der Fifties verführt auch heute zu modernen, leicht wirkenden Kreationen. Tapeten sind keine Mauerblümchen mehr sondern kleiden unsere Wände wieder stilvoll und sind trendmässig ganz vorne mit dabei. Die neuen Tapeten im zeigen hübsche grafische Muster und passen gut zum Retrostil. Schaukelstuhl, Stehleuchte mit Lampenschirn und Tischchen auf konischen Beinen – fast wie bei Oma und doch ganz anders.

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