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Erfahrungen in Langlebigkeit

Autorin: Margareta Annen-Ruf (terzExpertin, Gönnerin, Mitglied der terzRedaktion)

In den letzten zwei Jahrhunderten hat sich unsere Lebenserwartung verdoppelt und, glauben wir den Prognosen, wird sie weiter steigen. Das Alter ist also unsere Zukunft. Doch die älteren Generationen, als eigentliche „Langlebigkeits-Pioniere“, werden kaum in die Gestaltung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einbezogen.

Erfahrungen in Langlebigkeit

Erfahrungen in Langlebigkeit

Laut dem Gesundheitsbericht der OECD hat die Schweiz mit durchschnittlich 82.8 Jahren 2013 die höchste Lebenserwartung weltweit erreicht. Es gibt jedoch Unterschiede u.a. etwa zwischen Stadt und Land, zwischen den Regionen, bezüglich dem sozialen Status oder dem Bildungsniveau. Die Langlebigkeit ist jedoch nicht nur eine Tatsache, sondern auch ein in der Menschheitsgeschichte erstmaliges Phänomen. Auf jahrhundertalte Erfahrungen können wir nicht zurückgreifen. Vergleiche dazu fehlen.
Die oft gehörte Meinung, die Erfahrung habe in dynamischen Gesellschaften keinen Platz, liegt bezüglich Langlebigkeit falsch.

Mit den „Alten“ die Zukunft denken und planen
Das Alter ist unsere Zukunft, denn abgesehen von der prognostizierten weiter steigenden Lebenserwartung, wird mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter der Anteil älterer Menschen weiter steigen. Dies erfordert ein Denken, Planen und Handeln, das dieser Entwicklung mehr Rechnung trägt.
Doch ob es um die Mobilität, das Wohnen, die Gesundheit, die Soziale Sicherheit, die Sicherheit im öffentlichen Raum oder die Entwicklung von Gütern, Produkten und Dienstleistungen geht, die ältere Bevölkerung bleibt von Mitsprache, Mitbestimmung, Mitgestaltung weitgehend ausgeschlossen. Zwar betonen etwa Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit gerne, dass sich die Älteren einbringen und mitmischen sollten. Zur Lösung der mit dem demographischen Wandel verbundenen Herausforderungen brauche es die älteren Menschen.
Zu solchen „Appellen“ passen jedoch immer noch bestehende Alterslimiten etwa für politische und öffentliche Ämter sowie für Weiterbildungen schlecht. Nach wie vor wird auch mehr über den Kopf der Alten hinweg als mit den Alten geplant.

Das Leben als Marathonlauf
Indes, Alter(n) bringt Veränderungen mit sich. Anstelle der heute herrschenden Hyperaktivität bzw. des immer schneller, immer mehr und immer grösser, tritt eine langsamere und gemächlichere Gangart. Die Kräfte lassen nach. Auch weitere Fortschritte in Medizin und Wissenschaft, werden kaum Wesentliches daran ändern. Wie sagte doch der ehemalige Uno-Generalsekretär Kofi Annan, anlässlich des Uno-Jahres der Älteren 1999, sehr treffend, das Leben sei vom „Kurzstreckenlauf“ zum „Marathonlauf“ geworden, darauf müssten wir uns einstellen. Daher sollten die Älteren eben mitmischen und ihre „Langlebigkeits-Erfahrungen“ in die Gestaltung einer alternden Gesellschaft einbringen können. Dies liegt letztlich im Interesse der jüngeren Generationen – die die Alten von Morgen sein werden.

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